Die «LGBT-freie Zone» in Lublin ist Geschichte
Da waren’s nur noch neun ….
In der homophoben Hochphase gab es in Polen über 100 Städte und Dörfer, die Resolutionen gegen LGBTIQ beschlossen hatten. Nun gibt es wieder eine weniger.
Polen galt lange eins der homophobsten Mitgliedsländer der EU. Dort hatten sich zeitweise rund 100 Städte und Dörfer per Resolution zu «LGBT-freie Zonen» erklärt, vor allem im erzkatholischen Süden und Südosten des Landes. Heute gibt es in Polen nur noch wenige Anti-LGBT-Resolutionen, teils richten sie sich in ihrem Namen gegen LGBTIQ, teils gegen «LGBT-Ideologie».
Nun wurde auch in Lublin im Osten Polens die Anti-LGBT-Resolution unter Applaus aufgelöst. Nur zwei Stadträte (von der PiS) votierten bei der Abstimmung dagegen.
Inzwischen ist die rechtskonservative PiS-Partei abgewählt (MANNSCHAFT berichtete). Ein Journalist hat sich für die «beschämende» Rolle des öffentlich-rechtlichen Senders TVP bei der Verbreitung von Queerfeindlichkeit entschuldigt (MANNSCHAFT berichtete). Aber war ist aus den zahlreichen «LGBT-freien Zonen» im Land geworden? Es gab europaweit Kritik an diesen Resolutionen. Die Europäische Kommission stellte Mittel für polnische Provinzen zurück, die sich zu «LGBT-freie Zonen» erklärt hatten (MANNSCHAFT berichtete)
Die Anti-LGBT-Resolutionen in Polen wurden nach und nach zurückgezogen (MANNSCHAFT berichete). Kuba Gawron gehört zu den Aktivist*innen des sogenannten Atlas of Hate, der die «LGBT-freien Zonen» in Polen dokumentierte – wofür sie von der ultrakonservativen Organisation Ordo Iuris immer wieder vor Gericht gezerrt worden waren (MANNSCHAFT berichtete).
Nun existieren noch 9 «LGBT-freie Zonen», sagt Gawron gegenüber MANNSCHAFT.
Alle Beschlüsse gegen «LGBT-Ideologie» sind bereits aufgehoben, teilt uns der Aktivist freudig mit und erinnert: «In der Spitze waren es hier 105 Resolution unterschiedlichster Art», alle gegen LGBTIQ gerichtet.
Im Jahr 2020 wurde bekannt, dass sich ein schwules Model in Polen das Leben genommen hat: Michał ertrug den Hass und die Anfeindungen nicht mehr (MANNSCHAFT berichtete).
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