(dpa) – In den USA ist der umstrittene Gründer der fundamentalistischen Kirchengemeinde «Westboro Baptist Church» gestorben. Pastor Fred Phelps und seine kleine Gefolgschaft aus dem Bundesstaat Kansas hatten jahrelang mit Protestaktionen bei Soldatenbegräbnissen gegen Homosexualität für Empörung gesorgt.
Kritiker riefen nach dem Bekanntwerden seines Todes im Internet dazu auf, seine Beerdigung zu stören, wie US-Medien am Freitag berichteten. Die Tochter des Verstorbenen sagte dem TV-Sender CNN daraufhin, dass es für ihren Vater keine offizielle Beerdigung geben werde.
Phelps war nach Angaben eines Sprechers am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben. Als besonders zweifelhaft galten die Demonstrationen seiner Anhänger während der Beerdigung gefallener Soldaten und dem dabei offen zur Schau gestellte Hass gegenüber Homosexuellen. Mit Plakaten wie «Gott sei Dank für tote Soldaten» sorgte die Gruppe bei den Bestattungen für Schlagzeilen. Medien betitelten ihn sogar als «meistgehassten Mann Amerikas».
Der Kirche zufolge ist der Tod von Soldaten die Strafe Gottes dafür, dass Amerika Homosexualität duldet. Auch Tragödien wie die Anschläge vom 11. September oder die Ölpest im Golf von Mexico begründete die Gemeinde auf diese Weise.