Der Roman «Blutbuch» von Kim de l’Horizon hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Jetzt ist eine Adaption im Schauspielhaus Zürich zu sehen.
In «Blutbuch» machte die Erzählfigur eine Bestandsaufnahme der Dinge, die wir ungefragt weitertragen. Von Dingen, die in unser Körpergedächtnis über Zellen und Erzählungen hineingesickert sind. Ängste, Lüste und Zugehörigkeiten genauso wie Grenzen, Regeln und all das, was nie gesagt wurde, weil Scham, Scheinheiligkeit oder Schmerz zu bestimmend waren.
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Gedanklicher Ausgangspunkt des Werks ist eine Blutbuche. Sie steht im Garten der Grossmutter, die im Laufe der Erzählung dement wird. Ein Teil des Buches besteht aus akribisch recherchiertem Material über diesen Baum, ein anderer Teil aus erfundenen Biografien aller weiblichen Vorfahren der Grossmutter bis zurück ins Mittelalter – alle hängen sie miteinander zusammen (MANNSCHAFT berichtete).
Leonie Böhm traf Kim de l’Horizon und im Jahr 2023. Inspiriert von dem literarischen Werk, das ihren Aussagen zufolge den «den Willen zum Dialog und zur Transformation» bereits in sich trage, hat sie das Buch nun für das Schauspielhaus Zürich unter dem Namen «Blutstück» in Szene gesetzt. Ab dem 22. Februar ist das Stück dort zu sehen.
Eine Adaption des Stoffes gibt es derweil bereits in Sachsen-Anhalt. Dort hat sich Jan Friedrich dem Stoff angenommen und «Blutbuch» im Theater Magdeburg auf die Bühne gebracht. Die Premiere war am 27. Januar 2024.
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