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Achterbahn der Gefühle am Queersicht Filmfestival

Vom 5. bis 11. November feiert das Filmfestival Queersicht seine 19. Durchführung. Mannschaft Magazin präsentiert den australischen Thriller «Drown».

Ganze 40 Kurzfilme und fast ebenso viele Spiel- und Dokumentarfilme werden am diesjährigen Queersicht Filmfestival in Bern gezeigt, dem nach eigenen Angaben ältesten schwullesbischen Filmfestival der Schweiz.

Surfer, Mobbing und unterdrücktes Begehren: Mannschaft Magazin präsentiert den australischen Spielfilm «Drown», der an zwei verschiedenen Abenden gezeigt wird. Er handelt von Len, Star der Surfer- und Rettungsschwimmerszene in Australien. Als der junge und offen schwule Phil auftaucht und ihm das ganze Rampenlicht stiehlt, beginnt Len seinen Rivalen aufgrund seiner Sexualität zu mobben. Dabei unterdrückt er die widersprüchlichen Gefühle, die in ihm brodeln. Als er sich mit Phil und einem weiteren Freund während einer alkoholreichen Nacht ins Partyleben von Sydney stürzt, nimmt die Geschichte einen tragischen Lauf.


Breite Palette an Filmen
Queersicht wird am 5. November mit gleich zwei Vorführungen eröffnet. Erstere ist kein Spielfilm, sondern ein Special der britischen TV-Serie «Banana». Sie dreht sich um die verschiedenen Leben einer jungen LGBT-Clique im heutigen Manchester. Die zweite Vorführung ist das britische Drama «The Duke of Burgundy», das bereits an mehreren Film­festivals ausgezeichnet wurde. Der Film porträtiert die sadomasochistische Beziehung zweier Frauen, die nicht mit physischer Gewalt auftrumpft, sondern mit unterschwelliger Dominanz und psychologischer Unterwürfigkeit. «Fifty Shades of Gray» ist ein Klacks dagegen!

Weitere Höhepunkte des Festivals sind etwa «A Escondidas», ein spanisches Drama über den Teenager Rafa und seine Begegnung mit dem marokkanischen Sans-Papiers Ibrahim, der ständig um die Deportation fürchten muss. Auch der mit zwei Schweizer Filmpreisen ausgezeichnete Dokumentarfilm «Electroboy» über Szenekenner, Model und Autor Florian Burkhardt wird am Queersicht zu sehen sein. Am «Director’s Talk» mit dabei ist Regisseur Marcel Gisler.

Selbstkritischer Blick in die eigene Szene
Das diesjährige Podiumsthema widmet sich dem Thema «Toleranz in den eigenen Reihen». Die Frage nach der Toleranz innerhalb der queeren Szene sei ebenso unbequem wie dringlich, schreiben die Veranstalter in einer Medienmitteilung. Unter dem Begriff «queer» identifizieren sich Menschen, die sich nicht klar in den klassischen Gruppierungen von lesbisch, schwul, bi oder trans positionieren wollen. Im Podium soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern die Szene ausgrenzend und diskriminierend gegenüber queeren Menschen agiert. Dabei setzen sich Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Gruppierungen mit dem Thema auseinander.
Wie jedes Jahr runden der Sonntagsbrunch im Marcel’s Marcili und eine Party am Samstagabend in der Turnhalle das Queersicht-Programm ab. Zusätzlich findet am Freitagabend eine weitere Party im DuNord statt.


Spielzeiten und mehr Infos:
queersicht.ch


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