Schwuler Botschafter Fisher: Geehrt, Trump «Freund nennen zu dürfen»

Arthur Graham Fisher
Der Präsident des Nationalrates Walter Rosenkranz (FPÖ) (li) empfängt den neuen US-Botschafter Arthur Graham Fisher (Bild: Walter Rosenkranz/Instagram)

Der neue US-Botschafter in Österreich, Arthur Fisher, ist schwul. In seinem ersten grossen Interview erzählt er über seinen Partner und seine Loyalität zu Trump.

Der 50-jährige Immobilienmakler Arthur Graham Fisher wurde im Oktober zum US-Botschafter in Österreich ernannt. Am 19. November trat er sein Amt offiziell an. Zuvor hatte er dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Im ersten grossen Interview mit der österreichischen Kronen Zeitung spricht der US-Botschafter offen über seine Homosexualität und seine Loyalität zu US-Präsident Donald Trump. Die Krone ist die meistgelesene Tageszeitung Österreichs.

Die Nähe von Schwulen zu Trump überrascht viele queere Menschen. Denn der US-Präsident verlangt die Abschaffung von Diversity-Programmen und geht mit verschiedenen Massnahmen gegen die queere Community vor. Nach trans Menschen will er nun Personen mit HIV aus Militär werfen (MANNSCHAFT berichtete). Trotzdem gibt es in den USA viele Schwule, die sich für Trump einsetzen - zu ihnen gehört der neue US-Botschafter.

Fisher sagte in dem Interview, dass er mit seinem Partner Nick Topel nach Österreich gekommen sei. «Wir haben keinen Hund, obwohl ich das schön fände, wenn wir uns in Österreich einen anschaffen würden. Ich glaube, es würde uns viel Freude machen», so Fisher. Sein Partner ist Ingenieur und Wellness-Coach.

Auf die Frage, ob er von seinem Partner in Österreich bei gesellschaftlichen Anlässen begleitet werde, sagte der neue US-Botschafter: «Oh ja. Wir waren bereits gemeinsam auf zwei Veranstaltungen.» Die Zeitung veröffentlichte ein Foto des schwulen Paares. Das Foto wurde von der US-Botschaft zur Verfügung gestellt.

Fisher war zuvor Immobilienmakler-Chef im Familienunternehmen Fisher Realty, das jetzt von seiner Zwillingsschwester geführt wird. Der US-Botschafter sagte, er glaube, dass er von Trump ausgewählt wurde, weil er den US-Präsidenten immer unterstützt habe. «Ich habe ihn 2020 im Wahlkampf unterstützt, ich habe ihn 2024 unterstützt; bedingungslos. Ich war immer stolz darauf, Teil seines Teams zu sein."

Im Interview sagte Fisher, er fühle sich geehrt, Trump «einen Freund nennen zu dürfen». Er, so Fisher, habe tiefen Respekt vor Trump, «sowohl als Person als auch Führungspersönlichkeit. Er ist der härteste Arbeiter, den ich kenne». Trump arbeite immer, «weil er eine so tiefe Liebe zu Amerika hat, ihm die Zukunft unseres Landes und der Welt sehr am Herzen liegt. Ihm liegt der Frieden sehr am Herzen. Darauf ist er fokussiert, und meiner Meinung nach weiss die Welt das zu schätzen.»

Auf den Einwand, dass Trump eine Journalistin «Piggy» (Schweinchen) genannt habe, meinte der US-Botschafter: «Präsident Trump kommuniziert sehr direkt. Er ist sehr offen.» Das sei «einer der Gründe, warum so viele Menschen in Amerika ihn schätzen». Trump sei «kein Politiker. Und er spricht nicht in Floskeln. Ich denke, das amerikanische Volk empfindet das grösstenteils als erfrischend».

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