Wien hat jetzt einen Helga-Pankratz-Platz

Pankratz (1959-2014) war u.a. Gründerin der Lesbengruppe der HOSI Wien

Foto: Die Grünen
Foto: Die Grünen

Zu Ehren der Schriftstellerin und Aktivistin der Frauen- und Homosexuellenbewegung wurde in Wien der Platz vor dem Filmquartier offiziell umbenannt.

Am Freitag wurde der neue Helga-Pankratz-Platz eröffnet. Zum Festak, den die HOSI Wien für die Lesbian Visibility Week angekündigt hatte (MANNSCHAFT berichtete), kamen u.a. die Nationalratsabgeordneten der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic und Faika El-Nagashi.

Wiens Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler, Pankratz-Lebensgefährtin Doris Hauberger und die langjährige Freundin Brigitte Menne gaben in ihren Reden spannende und berührende Einblicke in das Leben und Werk von Helga-Pankratz. Anschliessend fungierten Menschen aus der LGBTIQ-Community als «Living Books», beantworteten Fragen und erzählten Anekdoten über die Aktivistin.

«Kämpferisch, aber feinfühlig, kritisch, aber mit Herz und Humor hat sich die Aktivistin, Autorin und Feministin Helga Pankratz für die Rechte homosexueller Menschen und die Egalität der Geschlechter engagiert. Dass nach ihr nun ein Platz im 5. Bezirk benannt ist, passt zu Helga Pankratz‘ Wunsch nach mehr öffentlicher und gesellschaftlicher Sichtbarkeit lesbischer Frauen», sagte Kaup-Hasler.

Helga Pankratz war österreichweit in verschiedenen Vereinen und in der Vernetzung der Community nachhaltig aktiv, unter anderem als Vorstandsmitglied der Initiative Minderheiten, beim Frauentanzclub Resis.danse sowie in verschiedenen Kulturprojekten. Auch die Förderung der Aktivitäten der heimischen LGBTIQ-Sportvereine war ihr ein wichtiges Anliegen.

«Im Jahr 2000 wurde sie mit dem Gay And Lesbian Award (G.A.L.A.) der HOSI Linz für besondere Verdienste um die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Österreich ausgezeichnet», wie die damalige HOSI-Wien-Obfrau Cécile Balbous anlässlich ihres Todes erklärte.

2014 starb Pankratz wenige Tage vor ihrem 55. Geburtstag. Sie hatte zwei Jahre zuvor ihre Krebsdiagnose erhalten und «bis zuletzt ihren Lebenswillen und ihren Sinn für Humor nicht verloren», so der ehemalige HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.

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