Trotz Trauer und Wut: LGBTIQ-Community feiert Mardi Gras in Sydney
Am Vortag gab es erneut Auseinandersetzungen mit der Polizei
Hunderttausende werden zum jährlichen Mardi Gras in Sydney erwartet. Nach dem Tod eines ermordeten Paares aus der Community ist die farbenfrohe Veranstaltung jedoch von Trauer gezeichnet.
Bunte Farben, glitzerne Outfits – die jährliche Gay and Lesbian Mardi Gras Parade in Sydney ist bekannt für ihre ganz besondere Optik. In diesem Jahr ist der Umzug jedoch noch stärker als sonst gesellschaftlich und politisch aufgeladen: Nach der Ermordung des Paares Jesse Baird und Luke Davies durch einen Polizisten (MANNSCHAFT berichtete) schwingen Trauer und Wut bei der Veranstaltung mit.
«Unsere Gemeinde ist sehr an den Tod gewöhnt», erklärte eine der Organisator*innen Jane O’Keefe gegenüber der AAP. «Es wird niemanden von uns geben, der nicht untröstlich und trauernd war, aber wir können beides sein.» Die Community sei nun umso entschlossener, ihr Bestes zu geben.
Angesichts der jüngsten Ereignisse werde die Feier einen düstereren Ton annehmen, aber die Gruppe beabsichtige, erhobenen Hauptes zu marschieren. Die Polizei hatte der Mardi Gras-Vorstand von der Parade ausgeschlossen.
Der die Parade anführende Motorradclub Dykes on Bikes hat geplant, auf der Route am Taylor Square eine Pause einzulegen, um dort eine Schweigeminute zu veranstalten. Der Qantas-Wagen werde zu Ehren des Flugbegleiters Davies seinen Namen tragen. Zudem haben mehr als 60 Polizist*innen angekündigt mitzumarschieren – aber nicht in Uniform. Das war ein Kompromiss der in den Krisengesprächen erzielt wurde.
Bei einer Kundgebung am Freitagabend hatten hunderte Personen erneut die komplette Ausladung der Polizei erneut gefordert. Die Demonstration wurde von Beamten geräumt. Die Aktivistengruppe Pride veröffentlichte im Anschluss Videos, in denen – entgegen offiziellen Berichten – von Polizeigewalt gesprochen wurde. «Wir haben durch diese Polizist*innen unzählige Schürfwunden, Schnitte und Prellungen erlitten», sagte Mitglied Evan van Zijl in einer Erklärung.
Der Sydney Mardi Gras wurde erstmals vor mehr als vier Jahrzehnten als Protest gegen Diskriminierung abgehalten und hat sich zu einer der weltweit grössten LGBTIQ-Veranstaltungen entwickelt (MANNSCHAFT berichtete).
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