Tausende bei Baltic Pride – auch Schwedens Aussenministerin
Während Ann Linde in Vilnius mitdemonstrierte, blieben litauische Spitzenpolitiker*innen fern
Begleitet von kleineren Gegenprotesten haben in der litauischen Hauptstadt Vilnius Tausende Menschen für die Rechte von LGBTIQ demonstriert.
Die Teilnehmer*innen der «Baltic Pride»-Parade forderten am Samstag mehr Toleranz und Gleichberechtigung in dem baltischen EU-Land. Der Umzug war der Höhepunkt des mehrtägigen «Baltic Pride»-Festivals, das abwechselnd in Estland, Lettland und Litauen stattfindet.
Nach Angaben der Polizei nahmen 4.500 Menschen an dem Umzug durch die Innenstadt teil, die Organisatoren und die Stadtverwaltung schätzten die Zahl auf mehr als das Doppelte. Zwischenfälle gab es anders als bei früheren Veranstaltungen nach Polizeiangaben nicht (MANNSCHAFT berichtete).
Homosexualität oft noch Tabuthema Homosexualität ist im katholisch geprägten Litauen oft noch ein Tabuthema und stösst auf Anfeindungen.
«Wir sehen, dass sich die Gesellschaft verändert, sie wird offener. Aber unsere Politiker hinken etwas hinterher», zog Vladimiras Simonko, Vorsitzender der Litauischen Schwulenliga, ein positives Fazit des knapp zweistündigen Strassenumzugs durch das Stadtzentrum.
Daran nahm auch die schwedische Aussenministerin Ann Linde teil – litauische Spitzenpolitiker zeigten sich dagegen kaum bei der Parade.
Auf Twitter schrieb Linde: «Ich freue mich, persönlich die Baltic Pride 2022 zu feiern. Ich danke der LGBTIQ-Community für die unermüdliche und lebenswichtige Arbeit, die sie als Verteidigerin von Menschenrechten leistet. Schweden steht an eurer Seite, um allgemeine Menschenrechte zu verteidigen, unabhängig von sexueller Orientierung, Gender-Identität oder Ausdruck.»
Dahinter setzte sie eine trans Fahne und den Hashtag #Drivefordemocracy.
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