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Pride im LGBTIQ-feindlichsten Land der EU

Lettland
Die Pride in Riga unter starkem Polizeischutz (Bild: Baltic Pride)

Lettland ist das traurige Schlusslicht der EU in Sachen LGBT-Rechte. Im Juni findet erneut die Baltic Pride in der lettischen Hauptstadt Riga statt. Nun werden Spenden gesammelt.

Als mittlerer der drei baltischen Staaten grenzt das Land im Süden an Litauen, im Südosten an Weissrussland, im Osten an Russland, im Norden an Estland und im Westen an die Ostsee. Erst seit 2004 ist der Land Mitglied er EU. Doch seit jeher beklagen LGBT-Aktivisten*innen die prekäre Lage im Land. Im ILGA Europe Rainbow-Index belegt der kleine Staat den letzten Platz der EU in Sachen LGBT-Rechte.

Während Lettland sein 100-jähriges Bestehen feiert, wird die Baltic Pride 2018 die «Unabhängigkeit und Freiheit jedes Einzelnen» über einen Zeitraum von 100 Tage mit 100 Veranstaltungen feiern.

Auch in diesem Jahr gab es bereits Versuche aus der Politik und Gesellschaft, die Baltic Pride in Riga zu stoppen. Obwohl das Land einen schwulen Aussenminister hat, provozieren Abgeordneten, Politiker*innen und rechtsextremen Aktivisten*innen gemäss Baltic Pride eine zunehmend negative Einstellungen gegenüber LGBT und anderen Diversity-Gruppen. Selbst nach dem erstaunlichen Erfolg der EuroPride 2015 in Riga, versuchen einige extremistische Gruppen weiterhin, den Anlass zu verhindern.


Gleichzeitig versucht das konservative lettische Parlament, die Ratifizierung der Istanbuler Konvention zu stoppen und hat die geschlechtsneutrale Initiative zum Kohabitationsgesetz abgelehnt, die allen Bürgern Lettlands zugute gekommen wäre – stattdessen wird die LGBT-Gemeinschaft beschuldigt, die so genannten «Werte» der lettischen Familie zu zerstören.

Lettland: Schlusslicht in Sachen LGBT-Rechte in der EU

Gleich nach dem Einreichen der Umzugsbewilligung für die Pride-Parade, wurde ein weiterer Antrag eingereicht, eine Veranstaltung zur exakt gleichen Zeit und am exakt gleichen Ort. Doch der Antrag stammt von unfreundlicher Seite: Eine andere Organisation beantragte die Veranstaltung zur «Förderung von Zoophilie, Nekrophilie, Sadomasochismus, Kannibalismus und anderen mentalen Abweichungen». Ein bewusstes Manöver, die LGBT-Veranstaltung zu stören.

Spenden via Crowdfunding
Bisher ist es den Organisatoren*innen der Baltic Pride stets gelungen, trotz grossem Widerstand vieler Gruppen, eine farbenfrohe Pride – immer unter grossem Polizeischutz – auf die Beine zu stellen. Und nun bitten die Letten*innen mittels einem Spendenaufruf um die Hilfe der LGBT-Gemeinschaft. Mittels Crowdfunding möchten die LGBT-Menschen in Riga ihr Pride House, den Pride Park und die Pride-Parade ermöglichen. Wer spenden möchte, kann dies unter folgendem Link tun: https://www.youcaring.com/balticpride2018rigalatvia-1157277



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