Studie: Darum werden queere Menschen diskriminiert
Ein Grund ist mal wieder die Bildung
Wie sieht es in Österreich aktuell mit dem Thema Toleranz aus? Die von der Kosmetikmarke Nivea initiierte «Unlimited»-Studie geht dem nach.
Die repräsentative Studie gibt Einblicke, wie tolerant die Österreicher*innen sich selbst und andere einschätzen, wie es um den Respekt im Miteinander steht, ob und wie Diskriminierung stattfindet und wie sich tolerantes aber auch intolerantes Verhalten gegenüber der LGBTIQ Community äussert – im Alltag und im Speziellen am Arbeitsplatz.
So schätzen drei Viertel die eigene Toleranz im Umgang mit anderen Menschen als eher oder sehr hoch ein, jedoch sehen weniger als ein Fünftel die Toleranz anderer als eher oder sehr tolerant. Mehr als ein Viertel sieht die österreichische Bevölkerung sogar als wenig bis gar nicht tolerant.
Zwei Drittel gaben unterdessen an, alle sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten zu tolerieren und zu akzeptieren. Gleichberechtigung befürworten sechs von zehn Personen. Die «vielen verschiedenen Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen» sind aber für mehr als die Hälfte der Befragten verwirrend, ein Fünftel hätte gerne mehr Aufklärung zu diesem Thema.
Zwei Drittel der Personen der LGBTIQ Community haben Diskriminierung schon einmal selbst erlebt, ein Viertel sogar mehrmals, fünf Prozent wurden sehr häufig Opfer einer diskriminierenden Handlung. Am Arbeitsplatz liegen die Zahlen bei mehr als ein Drittel, die diskriminierendes Verhalten erlebt haben. Weniger als ein Fünftel setzt sich selbst aktiv gegen Diskriminierung der queeren Community ein.
Warum es zu dieser Diskriminierung überhaupt kommt? Die meistgenannten Gründe stehen mit dem Festhalten an traditionellen Geschlechterrollen, Vorurteile und Voreingenommenheit sowie mangelndem Verständnis im Einklang. Vor allem Frauen sehen Ängste und Unsicherheiten gegenüber Unbekanntem und fehlende Aufklärung oder Unwissenheit als ausschlaggebende Argumente.
Für gut ein Viertel der Befragten resultiert intolerantes Verhalten aus der Angst vor Veränderungen gesellschaftlicher Normen. Für zwölf Prozent ist die Angst vor der Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit ein Grund für die Diskriminierung queerer Menschen.
Präsentiert wurde die «Unlimited»-Studie von Nivea am 9. April im The Social Hub Vienna gemeinsam mit dem bestehenden Partner Vienna Pride. Sie basiert auf einer im Frühjahr 2024 österreichweit durchgeführten Umfrage, an der insgesamt 2.580 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren teilgenommen haben. Ziel war es, das Toleranzniveau in der Gesellschaft aufzuzeigen und zu untersuchen, woran für ein respektvolleres Miteinander in Österreich gearbeitet werden sollte.
Neue Anmeldeformulare für Kinder an Tiroler Schulen sorgen für massive Proteste. Denn auf den Formularen gibt es jetzt in der Kategorie Geschlecht sechs Auswahlmöglichkeiten (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi