Strassenschild gestohlen: Kurze Ehrung für trans Pionierin Lili Elbe
In Dresden verschwand das Schild nur wenige Stunden nach der Einweihung
Die Stadt Dresden hatte am Mittwoch eine Strasse nach trans Pionierin Lili Elbe benannt. Bereits in der darauffolgenden Nacht wurde das Strassenschild allerdings gestohlen.
Es sollte «die weltweit erste trans Frau und Wegbereiterin für den Kampf um Anerkennung und Gleichstellung der queeren Community» geehrt werden, wie Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), der am Mittwoch, dem Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit, das Strassenschild enthüllte, sagte.
Doch die Ehrung hielt nur wenige Stunden. In der Nacht zum Donnerstag verschwand das Strassenschild, wurde vermutlich gestohlen.
Elbe wurde als Einar Wegener in Dänemark mit männlichen und weiblichen Organen geboren. Beim Modell-Stehen für seine Frau, die Künstlerin Gerda Wegener, entdeckte der Maler seine Neigung, als Frau leben zu wollen. Er gilt als erster intersexueller Mensch, der sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog – 1930/1931 in Berlin und Dresden. Die «Verwandlung» zur Künstlerin Lili Elbe stellte eine Sensation dar und galt als «unglaubliche Geschichte».
Elbe starb an nachfolgend aufgetretenen Komplikationen. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden. An Lili Elbe erinnert der Kinofilm «The Danish Girl» (2015) von Tom Hooper. In der Titelrolle zu sehen: Eddie Redmayne, der später erklärte, die Rolle anzunehmen sei ein Fehler gewesen (MANNSCHAFT berichtete).
Der mutmassliche Diebstahl sorgte am Donnerstag für einen Protest, bei dem 40 Personen demonstrierten. Auch in den sozialen Medien war der Aufschrei gross. Die Polizei prüft derzeit, ob es sich um eine Straftat handelt.
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