In den Schritt gefasst? Lesbische Fussballerin gesperrt
Der Vorfall löste Online-Hetze aus
Eine Fussball-Spielerin soll ihrer Gegnerin in den Schritt gefasst haben. Nun steht die Strafe für die Barcelona-Spielerin Maria Pilar «Mapi» Leon fest.
Es ist rund zwei Monate her, dass Maria «Mapi» Leon ihrer Gegnerin, der Kolumbianerin Daniela Caracas beim Derby zwischen dem FC Barcelona und Espanyol in den Schritt fasste. Nun wurde sie für zwei Spiele gesperrt. Vorsorglich hatte sie auch schon beim Madrid-Spiel am Sonntag gefehlt. Auch gegen Sevilla am Mittwoch wird «Mapi» nicht auflaufen.
Barça hatte gegen die Sperre nach eigenen Angaben Berufung eingelegt, doch gab es dazu vom Sportgerichtshof keine Antwort, berichtet ESPN. Um zu vermeiden, dass «Mapi» in einer möglicherweise unzulässigen Aufstellung stehe, hielte man es «für das Beste, wenn sie nicht spielt», erklärte Trainer Pere Romeu gegenüber Bild.
Das ist passiert: Maria «Mapi» Leon, ehemalige spanische Nationalspielerin, soll ihrer Gegnein während einer Erstligapartie zwischen die Beine gefasst haben. Auf einem Video ist zu sehen, wie die Abwehrspielerin des FC Barcelona im Derby gegen Espanyol Daniela Caracas kurz in Richtung des Schritts greift. Danach sagt sie etwas zu der Verteidigerin. Espanyol verurteilte die Aktion scharf.
«Ich habe ihr Bein berührt», beteuerte Leon dagegen in einer Mitteilung ihres Clubs. «Es gab keine Berührung des Intimbereichs und schon gar nicht absichtlich. Ich lege Wert darauf, dass das eine Aktion während des Spiels war, die weder die Verbreitung noch die Bedeutung verdient, die sie bekommt.» Die 29-Jährige ergänzte, dass ihr nie in den Sinn kommen würde, einer Gegnerin in den Schritt zu fassen.
In der Videosequenz des Spiels ist zu sehen, wie sich Leon und Caracas kurz anrempeln. Caracas schaut in Richtung des Balles, Leon ins Gesicht der Gegnerin. Dann blickt sie für einen Moment nach unten und greift mit der rechten Hand kurz nach vorn. Ausserdem sagt sie etwas zu Caracas. Es gibt Spekulationen, dies könnte ein frauenfeindlicher Spruch gewesen sein. Leon beteuerte, sie habe gesagt: «Was ist los mit dir?»
Espanyol schrieb nach der Partie von einer Aktion, «die wir inakzeptabel finden und über die nicht hinweggesehen werden darf». Leon habe die Intimsphäre von Caracas verletzt. Diese habe in dem Moment nicht realisiert, was passiert sei. Danach sei es ihr dann bewusst geworden, sie habe aber nicht reagiert, um sich und ihrem Team nicht zu schaden.
Darüber hinaus werde die 27 Jahre alte Kolumbianerin in den sozialen Medien von hunderten Profilen beleidigt, teilte Espanyol mit. Der Verein habe Caracas anwaltliche Unterstützung angeboten, sollte sie juristische Schritte erwägen. Auch Leon sagte in der FC-Barcelona-Mitteilung, dass sie die Belästigungen verurteilte, der ihre Gegenspielerin in den sozialen Netzwerken ausgesetzt sei, «die nichts mit mir zu tun haben».
Mapi Leon hat sich 2018 als lesbisch geoutet. Seit einiger Zeit ist sie mit der Norwegerin Ingrid Engen zusammen, mit der sie auch gemeinsam beim FC Barcelona aufläuft.
Nach einem Dekret von US-Präsident Trump will der Box-Verband juristisch gegen das IOC vorgehen und trans Menschen vom Frauensport ausschliessen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Pride
U-Bahnhof Bundestag regenbogenbunt: «Helfen beim Flagge zeigen»
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat entschieden, die Regenbogenflagge diesmal nicht zum CSD zu hissen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) dagegen holen die Farbe raus.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
Schweiz
Ann-Katrin Berger düpiert: DFB-Team verpasst EM-Finale
Das deutsche Team liefert dem Topfavoriten im Halbfinale von Zürich einen zähen und nervenaufreibenden Kampf. Torhüterin Ann-Katrin Berger hält ganz stark, wird am Ende aber düpiert.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
News
Queere Kundgebung tritt gegen extrem rechten Aufmarsch in Wien an
Am Wochenende treffen sich rechtsextremistische Gruppen aus ganz Europa in Wien. Das queere Zentrum Qwien lädt zu einer Gegenkundgebung mit Strassenfest ein.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
Europa
Nun auch Rumänien: Eine Stadt verbietet die Pride
Die rumänische Stadt Oradea hat die für Samstag geplante Ausgabe der Oradea Pride 2025 verboten. Nach Budapest das zweite Pride-Verbot innerhalb der Europäischen Union in diesem Jahr.
Von Newsdesk Staff
News
Pride