Pierre Sanoussi-Bliss und die «dämlichen» Damen

Misogynie im Dschungelcamp?

pierre sanoussi-bliss im dschungelcamp
Pierre Sanoussi-Bliss (Bild: RTL)

Tag 11 im RTL-Dschungelcamp. Es wurde wieder sehr persönlich. In die Dschungelprüfung mussten Sängerin Anna-Carina Woitschack und Pierre Sanoussi-Bliss. In einem Unterwassertunnelsystem galt es, Sterne zu sammeln.

Über Tage ging es weniger romantisch zu.

Der Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss fand trotzdem noch Zeit, seinen schwulen Camp-Genossen Sam Dylan auf dem Weg zur Dschungelprüfung eine «dämliche Kuh» zu nennen. Der schien es nicht weiter übel zu nehmen, Anna-Carina Woitschack («Ich will diesen Sommer») umso mehr. Pierre Sanoussi-Bliss versuchte, sich zu erklären.

«Dämlich» sei gar kein Schimpfwort, erklärte er, das komme schliesslich von «Dame.» Während Woitschack vielsagend schweigt, will Sam es nun genauer wissen: «Also sind alle Damen dämlich?» Sanoussi-Bliss versuchte sich als Sprachwissenschaftler. «Im Prinzip schon», sagt er. Da komme es schliesslich her. Doch leider irrt er.

Dämlich gehört vielmehr zum mundartlichen Verb «dämeln», das «sich kindisch benehmen, verwirrt sein» bedeutet. So ist es bei Autor Bastian Sick nachzulesen. Neben «dämeln» gibt es auch die Form «dammeln». Allerdings kommen beide nicht von «Dame», sondern von «taumeln» und «dämmern». Möglicherweise, so Sick, wurde das schwache Licht der Dämmerung mit dem Geisteszustand bestimmter Menschen gleichgesetzt.

«Man könnte meinen, Pierre hat eine Abneigung gegen Frauen.»

Zurück in den Dschungel. Musikerin Woitschack wies die Ausführungen von Sanoussi-Bliss zurück: «Wir sind nicht dämlich». Dass er das lustig findet, verstehe sie nicht, schliesslich habe sie ihn als toleranten Menschen kennengelernt. «Das ist Pierres Art von Humor, die nicht mehr zeitgemäss ist», sagte die Sängerin später im Dschungeltelefon, «aber das ist einfach Pierre». Sam Dylan hatte eine andere Vermutung: «Man könnte meinen, der hat so ne Abneigung gegen Frauen.»

So ähnlich hatte es Edith Stehfest zuvor vermutet. Als im Camp ein Bett fehlte, sollten zwei Stars zusammen in einem schlafen. «Zum Beispiel Pierre und Sam», schlug Edith vor, woraufhin Pierre entgegnete: «Du bist so ’ne dämliche Kuh.»

Stehfest reagiert zunächst locker, wandte sich aber später an Sam, um ihm davon zu berichten: «Das war für mich sarkastisch. Das passt gar nicht von der Grösse, wenn Ihr beide in einem Pritschenbett schlaft.»

Pierre sah das anders. «Ich bin einfach angepisst, wenn solche alten Klischees in ihrem Redeschwall hochkommen; sie mischt sich in jedes Gespräch ein, kann alles, da musste ich mal 'ne kurze Ansage machen, denn das war so dumm.»

Im MANNSCHAFT-Interview vor der Sendung hatte der Schauspieler noch erklärt, er habe keine besonders spitze Zunge. «Ausserdem bin ich ensemblefähig, das hab ich natürlich gelernt. Und mit wie vielen idiotischen Kollegen ich schon zu tun hatte – da lernt man sich auch zu zügeln.»

Den Zuschauer*innen gefällt es. «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» begeistert auch in der aktuellen 18. Staffel tagtäglich Millionen Menschen bei RTL und ist auch auf RTL+ ein voller Erfolg. So erreichte Folge 1 laut der Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF) bisher 2,14 Millionen Views in VOD. Insgesamt generierten die ersten 8 Folgen auf RTL+ zusammen 11,47 Millionen Views.

Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (MANNSCHAFT berichtete).

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