Pierre Sanoussi-Bliss im Dschungel: «Gebt ihm ein Würstchen!»

In drei Wochen beginnt die 18. Staffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!»

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Pierre Sanoussi-Bliss (Bild: zVg)

RTL lädt wieder in den Dschungel ein. Unter den 12 «Stars» sind zwei queere Teilnehmer: Neben Reality-Darsteller Sam Dylan wird sich auch Pierre Sanoussi-Bliss auf den Weg nach Australien machen (MANNSCHAFT berichtete).

Mit dem Schauspieler haben wir über seine Motivation, seine Dschungel-Konkurrenz und über den kleinen Hunger zwischendurch gesprochen. Die anderen im Camp will der 62-Jährige unvoreingenommen kennenlernen.

Pierre, wie war dein Freitag, nachdem bekannt wurde, dass du beim «Dschungelcamp» mitmachst?

Ich werde schon den ganzen Tag gefragt, warum ich da überhaupt mitmachen. Nun ist es ja so: Die Show hat inzwischen den Deutschen Fernsehpreis gewonnen, war für den Grimmepreis nominiert als beste Unterhaltssendung. Dazu kommt: Wenn man ins Kino geht oder den Fernseher anmacht und sich irgendeinen deutschen Film anschaut, dann zeige man mir nur einen einzigen alten schwarzen Mann. Da sind wir in diesem Land wirklich noch Jahrzehnte zurück. Und da ergreife ich doch so eine Chance! Ausserdem ist das etwas, was ich den 43 Jahren meiner Berufstätigkeit noch nie gemacht habe – ich selbst sein.

Glaubst du, du kommst mit deiner spitzen Zunge weit?

Ach, so spitz ist meine Zunge gar nicht. Ausserdem bin ich ensemblefähig, das hab ich natürlich gelernt. Und wie vielen idiotischen Kollegen ich schon zu tun hatte, gerade in den 18 Jahren «Der Alte», das war auch nicht einfach. Da lernt man sich auch zu zügeln und nichts rauszulassen, sonst würde man ja nie zum Drehen kommen. Insofern habe ich da, glaube ich, kein Problem.

Wieviele der anderen im Camp musstest du googeln, weil du noch nie von ihnen gehört hast?

Die anderen Teilnehmer kenne ich nicht. Ich habe mir auch vorgenommen, zu gucken, was mir so zugespielt wird, ansonsten google ich die alle auf dem Weg nach Australien, in der Business Class. Da habe ich genug Zeit. Ich will so unvoreingenommen wie möglich da rein gehen. Das hat man ja früher auch so gemacht. Da bin ich alte Schule. Ich kann es eh nicht ändern. Was nützt es mir auch, wenn ich weiss, der oder die hat dieses oder jenes gemacht, das krieg ich dann lieber dort raus. Vorher sich ein Urteil bilden, das wären dann Vorurteile, die mir dann nur im Weg stehen würden.

Auf was freust du dich besonders?

Ich freue mich auf mich. Mal sehen, wie ich mich da so schlage. Es ist eine komplett neue Baustelle für mich, nach Brecht und Heiner Müller und Goethe und Deutsches Theater und Salzburg und was ich bisher so alles gemacht habe. Da bin ich einfach mal richtig froh, keinen Text lernen zu müssen.

Vielleicht freue ich mich noch auf Dr. Bob (Dschungelarzt und Spezialeffekt-Künstler, Anm. der Red..) und vielleicht den einen oder anderen hübschen Ranger, der da durch den Busch rennt. Ich bin gespannt.

pierre dschungelcamp

Gibt es Aufgaben oder Herausforderungen, auf die du besonders Lust hast?

Ich habe schon Respekt vor der Aufgabe Dschungelcamp an sich, das hat dann mit Schlafentzug zu tun und mit fürchterlichem Essen. Wir kriegen ja wirklich nur Reis und Bohnen – ich weiss, wie ich reagiere, wenn ich Hunger habe. Mein bester Freund, Matthias Freihof, weiss das auch. Der ruft dann immer: ,Gebt ihm ein Würstchen!' Weil ich das selber gar nicht merke, dass ich dann unleidlich werde.

Von welcher Dschungelkönigin holst du dir Tipps: von Lucy Diakovska, Désirée Nick oder Ross Anthony?

Tipps hole ich mir nicht. Wenn es eine von den dreien sein müsste, dann La Nick, die würde ich wohl fragen. Aber man kann mit Tipps ja nicht wirklich arbeiten, da es absolut in der Hand von RTL liegt, was sie aus mir machen. Sie drehen 23 Stunden lang, um dann abends eine Stunde zusammenzusschenein. Wenn sie zeigen wollen, dass ich nur auf der Liegenkante sitze und nach links und rechts gucke und mich ein bisschen dröge verhalte – oder wenn sie zeigen wollen, wie mir die Bonmots en masse über die ausgetrockneten Lippen quellen, dann zeigen sie eben das. Ich habe keinerlei Einfluss auf das, wie ich rübergebracht werde, daher hat es keinen Zweck, Tips im Vorfeld anzunehmen.

Kulturstaatsministerin Roth hat die Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis bekanntgegeben. Hoffnung machen kann sich u.a. Jakob Moritz Erwa («Die Mitte der Welt») für «Die Akte Doms» (MANNSCHAFT berichtete).

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