«Leute sollen meine Musik nicht nur hören, weil ich eine queere Frau bin»
Soukey ist gerade mit ihrem neuen Album auf Tour
Die Berner LGBTIQ-Musikerin Soukey ist in der ansonsten eher männlich dominierten Schweizer Rap-Szene eine Ausnahmeerscheinung.
Die 22-Jährige habe teilweise das Gefühl, sie müsse extra abliefern, um den gleichen Respekt zu bekommen wie ihre männlichen Kollegen, sagt sie gegenüber 20 Minuten. «Das ist aber nicht nur in der Musik so, sondern überall im patriarchalischen System», so Soukey. Grundsätzlich wolle sie sich als Artist nicht nur über ihre Identität definieren: «Leute sollen meine Musik nicht nur hören, weil ich eine queere Frau bin, sondern weil sie die Songs fühlen.»
Jedoch findet Soukey, dass Schweizer Acts – unabhängig vom Geschlecht – sehr viel leisten müssen. «Wir haben hierzulande das Problem einer Importkultur, alles Coole kommt aus Amerika oder Deutschland. In der Schweiz wird man erst respektiert, wenn man im Ausland erfolgreich ist», sagt sie.
Sie probiere in ihrer Musik einen anderen Weg zu gehen als man dies in der Schweiz gewöhnt ist, heisst es in 20 Minuten. «Schweizer Musik ist sehr explizit und in den Lyrics wird meist eine Geschichte erzählt. Ich will eher einen Vibe transportieren, wo man vielleicht nicht jedes Wort versteht.»
«Schweizer Musik ist sehr explizit.»
Soukey
Sie mixe in ihren Texten oft englische und Schweizer Wörter zusammen: Sie mache das oft gar nicht bewusst. «Dennoch benutze ich auch gerne urchige Begriffe wie beispielsweise ‹Bibä›.» (was so viel heisst wie Frau.)
Dieses Jahr durfte Soukey als Headlinerin beim m4music Festival in Zürich auftreten. Zeitgleich erscheint ihr Debütalbum, mit dem sie auch ein paar Solokonzerte spielt. «Das Schöne an Soloshows ist, dass die Leute extra für einen kommen. Dafür muss man das Publikum mehr mitziehen als an Festivals. Ich finde, beides hat seinen Reiz», so Soukey.
Die Bernerin wuchs in einer musikalischen Familie auf. Von der dritten bis zur neunten Klasse spielte sie Klarinette und Saxophon im Orchester. Sie brachte sich anschliessend selbst Klavier- und Gitarrenspielen bei und begann zu singen und zu komponieren.
Ihre nächsten Auftritte sind am 11. April in Bern und am 30. April in Basel, gefolgt von einem Konzert in Winterthur am 3. Mai.
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