Werden in Bern in Zukunft die Strassennamen gegendert?
Die Alternativen Linken fordern geschlechtsneutrale Umbenennungen
Laut Bericht der Berner Zeitung wünsche sich der Berner Stadtrat, dass alle Strassennamen mit geschlechtergerechten Namensvarianten versehen werden.
Mit 43 zu 13 Stimmen habe der Stadtrat demnach diese Woche eine Richtlinienmotion der Alternativen Linken (AL) überwiesen.
Die Namen der Strassen würden von «antiquiertem patriarchalischem Dogmatismus» zeugen, machte alt Stadträtin Jemima Fischer (AL) in dem Vorstoss geltend. Namen wie Buchdruckerweg, Fischerweg oder Gotenstrasse seien «nicht mehr zeitgemäss».
«Keine anderen Probleme»
Bei der Neubenennung solle die Stadt demnach alle gebräuchlichen Varianten geschlechtergerechter Sprache anwenden, also z.B. Fischer*innenweg oder Buchdrucker/innenweg.
Wenig Verständnis für diesen Vorstoss zeigte Ursula Stöckli (FDP). Offenbar gebe es in der Stadt keine anderen Probleme, meinte sie.
Der Gemeinderat lehne eine Umbennenung bestehender Strassen grundsätzlich ab, sagte wiederum Gemeinderätin Marieke Kruit (SP). In der schriftlichen Antwort verwies die Stadtregierung auf den grossem administrativen Aufwand und die hohen Kosten.
Frauen sind untervertreten
Dass Frauen allerdings bei den Berner Strassennamen untervertreten seien, stehe ausser Frage. Deshalb betone der Gemeinderat seit längerem, man wolle Frauen bei der Benennung von Strassen so lange bevorzugen, bis mindestens die Hälfte der mit einem Strassennamen geehrten Persönlichkeiten Frauen seien (MANNSCHAFT berichtete über FLINTA-Quoten in Bern).
Für die Benennung von Strassen ist der Gemeinderat zuständig, das Parlament hat dazu nichts zu sagen.
Bei den Vereinten Nationen toben an immer mehr Fronten Grabenkämpfe um die Rechte von Frauen und Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung. Einige Länder versuchen, jeden Bezug auf den Schutz dieser Rechte aus UN-Texten zu streichen (MANNSCHAFT berichtete).
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