Opa Snoop Dogg will keine Regenbogenfamilien im Kino sehen
Der Rapper sagte, er wolle seinen Kindern nicht erklären müssen, wie zwei Frauen ein Kind bekommen
Rapper Snoop Dogg hat in einem Podcast-Interview gesagt, dass ihn ein Kinobesuch mit seinem Enkel «verunsichert» habe.
Der Grund: In Pixars «Lightyear» von 2022 taucht ein lesbisches Paar auf, das ein Kind grosszieht. Für Snoop eine Überraschung, die bei seinem Enkel sofort Fragen auslöste – Fragen, auf die er nach eigener Aussage keine Antworten hatte.
So habe sein Enkel mitten im Film gefragt: «Papa Snoop, wie kann sie ein Baby mit einer Frau haben?» Der Rapper wusste nicht, wie er reagieren sollte. «Ich bin nur ins Kino gegangen, um einen Film zu sehen – und plötzlich muss ich Dinge erklären, auf die ich nicht vorbereitet war», so Snoop. Bisher hatte sich der Rapper meist eher neutral positioniert zu LGBTIQ-Rechten, ohne klare homophobe Aussagen zu machen, weder in Interviews noch in Liedtexten.
Das klang nun anders. «Mist, dafür bin ich nicht gekommen. Ich bin nur hier, um einen verdammten Film zu sehen.» Nun habe er «Angst, ins Kino zu gehen».
«Lightyear» war für Disney und Pixar ein wichtiger Schritt: Der Film zeigte erstmals ein gleichgeschlechtliches Paar mit Kind und sorgte für Schlagzeilen, weil ein kurzer Kuss zwischen zwei Frauen zunächst aus dem Film gestrichen werden sollte. Erst nach Protesten von Mitarbeitenden und queeren Verbündeten wurde die Szene wieder eingefügt – aber deshalb konnte der Film in Ländern wie China und den Golfstaaten nicht laufen (MANNSCHAFT berichtete). Nicht immer hat sich Disney+ so mutig entschieden (MANNSCHAFT berichtete).
Chris Evans, der im Film die Stimme von Buzz Lightyear spricht, verteidigte damals die Entscheidung deutlich: «Es ist wunderbar und gleichzeitig frustrierend, dass es überhaupt noch ein Thema ist.» Ziel solle es doch sein, dass queere Repräsentation selbstverständlich ist und nicht mehr als ‹News› gelte. Wörtlich sagte er: «The real truth is those people are idiots.»
Dass Snoop Dogg diese zwei Jahre alte Szene jetzt so stark irritiert, löst nun Diskussionen darüber aus, wie selbst kleine Momente queerer Sichtbarkeit in Mainstream-Filmen immer noch auf Widerstände stossen – während für viele queere Familien und Kinder genau diese Darstellung dringend notwendig ist.
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