ESC-Pop-Arie «Wasted Love» gibt’s jetzt als Club-Remix

JJ versucht mit dem australischen Producer Cyril neue Zielgruppen zu erschliessen

JJ mit Schweigegelübde
Der österreichische ESC-Sieger JJ (Bild: Jens Büttner/dpa)

Mit seinem theatralischen Lied «Wasted Love» hat der Countertenor JJ Österreich beim diesjährigen Eurovision Song Contest zum Sieg geführt – mit einer eigenwilligen Mischung aus Opernpathos, Popmoderne und Queerness. Jetzt legt der 24-jährige Künstler nach.

Direkt nach dem Sieg in Basel (MANNSCHAFT berichtete) katapultierte sich «Wasted Love» auf Platz 23 der Spotify Global Top 200, sammelte über zwei Millionen tägliche Streams und hat mittlerweile die Marke von 30 Millionen weltweit geknackt.

Dem LGBTIQ-Liebeslied wurde jetzt vom australischen Producer Cyril ein «elektrisierendes Update» verpasst, wie es in einer Pressemeldung heisst.

Zum Ergebnis sagt die Plattenfirma Warner Music: «Was passiert, wenn man einen Song, der längst als moderne Pop-Arie gilt, in den Händen eines Producers legt, der für feinfühlige Deep-House-Remixe und virale Chartmomente bekannt ist?» Antwort: «Cyril liefert eine tanzbare Neuinterpretation, die das Original nicht überstrahlt, sondern durch eine neue Linse strahlen lässt.»

Moderne Deep-House-Ästhetik

Für alle, die Cyril nicht kennen: Der australische DJ, Produzent und Multiinstrumentalist landete vor zwei Jahren mit seiner Version des 1978er-Hits «Stumblin' In» einen internationalen Überraschungserfolg. Die Mischung aus nostalgischem Songmaterial, melancholisch-warmen Vibes und moderner Deep-House-Ästhetik schlug ein. Über 830 Millionen Streams später ist der Track längst ein globaler Dauerbrenner. Auch in Deutschland war der Hit mit Platz 1 der Airplay-Charts und Platin ein riesiger Erfolg.

«Seither scheint alles, was Cyril anfasst, zu Gold zu werden», verkündet Warner Music. Sein 2024 veröffentlichter Remix von Disturbeds «The Sound of Silence» habe mit mehreren hundert Millionen Streams ebenfalls weltweit die Charts und Streamingplattformen erobert. Zuletzt tat er sich mit James Blunt für die Single «Tears Dry Tonight» zusammen.

Insgesamt könne Cyril auf 1,2 Milliarden Gesamtstreams und 166 Millionen YouTube-Aufrufe blicken, heisst es. Davon hofft nun der Nachwuchskünstler JJ zu profitieren, der erst kürzlich vom klassischen Opernfach zum Pop gewechselt war (MANNSCHAFT berichtete).

Allein auf stürmischer See

Das Remix-Resultat von «Wasted Love» wurde diese Woche – auch als Videoclip - veröffentlicht. Interessanterweise sieht man JJ im Clip nicht, sondern nur ein auf stürmischer See schipperndes weisses, gefaltetes Papierboot. Und ob die Theatralik von JJs Gesang mit dem eher chilligen Sound von Cyrils Remix so ideal zusammenpasst – zumindest was die zentrale Botschaft des Liedes betrifft – muss jeder selbst entscheiden. Auch hier sprengt JJ Konventionen, könnte man sagen. Was letztlich gut zu seinem queeren Appeal passt.

Das schwule Influencer-Paar Jamie und Fiongal G. aus Grossbritannien gehört zu den 242 Passagier*innen an Bord der Air-India-Maschine, die in Indien abstürzte (MANNSCHAFT berichtete).

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare