Sänger Gil Ofarim entschuldigt sich für Antisemitismus-Vorwürfe
Das Verfahren gegen den jüdischen Musiker wurde eingestellt
Sänger Gil Ofarim hat die Vorwürfe der Verleumdung und falschen Verdächtigung eingeräumt und sich entschuldigt. Zuvor hatte er einem Leipziger Hotel Antisemitismus unterstellt.
«Die Vorwürfe treffen zu», sagte der Musiker Gil Ofarim vor dem Landgericht Leipzig am Dienstag. Zu dem Hotelmanager, der als Nebenkläger auftrat, sagte er: «Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen.»
Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe erhoben. Angeblich sollte er seinen Davidstern einpacken, ehe er einchecken könne (MANNSCHAFT berichtete). Es dürfe keinen Platz für Hass, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Diskriminierung jeglicher Art geben, forderte er.
In dem Hotel soll sich vorher ein homofeindlicher Vorfall zugetragen haben (MANNSCHAFT berichtete). Ein Hotelmitarbeiter hatte einen Gast als «Drecks-Schwuchtel» bezeichnet.
Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Leipzig hatte sich der Vorfall aber nicht so zugetragen. Umfangreiche Ermittlungen führten zu einer Anklage gegen Ofarim. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt.
Das Video habe er nun gelöscht, sagte Ofarim vor Gericht. Das Verfahren gegen den jüdischen Musiker wurde eingestellt. Der 41-Jährige muss einen Geldbetrag in Höhe von 10’000 Euro zahlen, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Leipzig.
In einem Wiener Luxushotel wurde 2018 ein schwules Ehepaar von einem ukrainischen Abgeordneten und seinen Begleitern brutal zusammengeschlagen und verletzt. Jahre später war der Vorfall immer noch nicht aufgeklärt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Liebe, Lust und andere Katastrophen – unsere queeren Lesetipps
Éric Chacour verwebt queere Liebe mit familiären Zwängen in Kairo. Chloé Caldwell zerlegt das lesbische Begehren in schmerzhafter Klarheit. Und Eryx Vail stellt die Frage, ob queeres Leben in dystopischen Zukunftsvisionen überhaupt vorkommen darf.
Von Newsdesk Staff
Schwul
Lesbisch
Gesellschaft
Kultur
Queer
Wien
Ein Leuchtturm namens Magnus: Das neue Zentrum für sexuelle Gesundheit
Wien bekommt ab 2026 ein neues Zentrum für sexuelle Gesundheit: Magnus* Ambulatorium für sexuelle Gesundheit: ein einzigartiges Kompetenzzentrum für Prävention, Testung, Behandlung und Beratung.
Von Newsdesk Staff
Gesundheit
News
HIV, Aids & STI
Österreich
Kommentar
«Man tritt nicht nach Schwächeren, die schon fast am Boden liegen»
Jacques Schuster, Chefredakteur der Welt am Sonntag hat einen in vielerlei Hinsicht gestrigen Text gegen LGBTIQ verfasst. Unser Autor antwortet mit einem Gegenkommentar*.
Von Kriss Rudolph
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Feiern
Schwuz braucht Spenden: «Noch lange kein Ende mit dem queeren Gelände»
Alarmstufe Pink: Einer der ältesten queeren Clubs Deutschlands, das Berliner Schwuz, kämpft ums Überleben. Nach dem Insolvenzantrag soll nun eine Spendenkampagne helfen.
Von Newsdesk/©DPA
Queer
Schwul