Rechtsextreme Gruppen gegen den CSD Dresden
Auch queere Prominenz zeigte sich bei der Pride, etwa Lars Steinhöfel
Am Sonnabend zog die CSD-Parade durch die Dresdner Innenstadt und die Neustadt, rund 10'000 Menschen nahmen teil. Neonazis protestierten gegen die Pride.
Am Samstag wurde in Dresden Pride gefeiert. Dort zeigt sich auch schwule Prominenz, etwa der Schauspieler Lars Steinhöfel und der Reality-Star Matthias Mangiapane. Es gab aber auch rechte Proteste.
Die Jungen Nationalisten (JN), die Jugendorganisation der Partei Die Heimat hätten im Vorfeld des CSD mobil gemacht, berichtet etwa t-online. Die Heimat ist die Nachfolgeorganisation der NPD. Sie wurde erst vor zwei Jahren umbenannt.
Zuvor hatte laut MDR auch die vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte sogenannte «Elblandrevolte» in sozialen Netzwerken zum Protest gegen den CSD aufgerufen. Sie hatte schon im Vorjahr Stimmung gegen den CSD gemacht (MANNSCHAFT berichtete).
Gegen den Nazi-Protest formierte sich in Dresden aber Widerstand. Eine queere Demo, protestierte unabhängig vom CSD gegen den rechten Aufmarsch. Laut einem Demo-Sprecher nahmen 120 Menschen an dem queeren Gegenprotest teil. Der rechte Protest soll etwa gleich gross gewesen sein. Nach Angaben der Polizei kam es bei den Rechten zu verschiedenen Delikten. So trugen laut Polizei fünf Teilnehmende, darunter auch Kinder, Gürtelschnallen mit verbotenen Runen.
Beim CSD in Dresden hatte die neue Queerbeauftragte der Bundesregierung Sophie Koch ihren erster Auftritt. Nach der Demonstration sprach sie von der Bühne des Strassenfestes zu den Teilnehmer*innen: «Ich verstehe mich als eure Anwältin für unsere Belange in der Bundesregierung.»
Koch verwies auf die gestiegene Gewalt gegen queere Menschen (MANNSCHAFT berichtete). «Wir erleben mehr Anfeindungen – und ich werde jederzeit das Wort erheben, wenn unsere Community angegriffen wird.»
Sie kündigte an, den Kurs ihres Vorgängers fortzusetzen: «Ich danke Sven Lehmann für seine Arbeit. Ich werde in den Austausch mit der Community treten und im politischen Berlin Gespräche suchen.»
Die deutschen Städte Rheinsberg und Wiesbaden feierten am Wochenende friedliche CSDs (MANNSCHAFT berichtete).
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