Konsequenzen für Trump-Fan: Queere Dancefloors ohne Nicki Minaj

Auf die offen queerfeindliche US-Regierung ist die Rapperin «stolz»

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Nicki Minaj

US-Rapperin Nicki Minaj («Barbie World») zeigte sich lange als LGBTIQ-Verbündete. Nun schwärmt sie für Donald Trump und die queerfeindliche MAGA-Bewegung. Das hat Konsequenzen.

In Zürich ziehen mehrere queere LokaleKonsequenzen und distanzieren sich öffentlich von der Rapperin. Noch Anfang des Jahres hatte Nicki Minaj sich gegenüber MTV News sehr queerfreundlich und solidarisch gezeigt: «Ich möchte meine homosexuellen Fans ermutigen, zu kämpfen und mutig zu sein».

Doch neuerdings hörte man von ihr ganz andere Töne: Minaj griff u.a. bei X/Twitter immer wieder den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom für seine trans-freundliche Poliitk an. «Nicht mal ein erwachsener trans Mensch würde mit so etwas kandidieren. Normale Erwachsene wachen morgens auf und wollen gesunde, sichere und glückliche Kinder sehen.» (MANNSCHAFT berichtete). Ausserdem erklärte sie bei einem Auftritt mit der Witwe des rechten Hasspredigers Charlie Kirk beim «AmericaFest»: «Jungs, seid Jungs. Es ist in Ordnung. Seid Jungs. Es ist nichts falsch daran, ein Junge zu sein.»

Zudem nannte Minaj Donald Trump in dem Gespräch «unseren gutaussehenden Präsidenten», der ein «wunderbares Vorbild» sei.

Die Rapperin hat viel Kritik für ihre Haltung einstecken müssen und auch ihren Instagram-Account deaktiviert. US-Medienberichten zufolge soll sie 10 Millionen Follower*innen verloren haben.

Marco Uhlig, Betreiber von queeren Bars und Clubs wie Heaven und Kweer, sagte gegenüber nau.ch: Nicki Minaj sei wie viele andere Künstler*innen Teil des Musikprogramms in den Locations gewesen, doch das sei vorbei. Denn: «Als queere Locations legen wir jedoch grossen Wert darauf, dass unsere Playlists die Werte unserer Community widerspiegeln.»

Künftig werden ihre Songs in den Zürcher Lokalen nicht mehr aufgelegt. «Wir haben uns bewusst dazu entschieden, keine Musik mehr von Künstler*innen zu spielen, die öffentlich queere Rechte ablehnen oder aktiv gegen sie arbeiten.» Die Entscheidung basiere auf dem Selbstverständnis als Safe Space für queere Menschen und seine Gäste, so Uhlig.

Die DJs hätten entsprechende Anweisungen erhalten. Von einem Boykott will er aber nicht sprechen. Es sei vielmehr eine «konsequente Haltung» für Vielfalt, Respekt und Solidarität. «Als queere Community ist es uns wichtig, Künstler*innen zu unterstützen, die unsere Werte teilen und respektieren.»

Uhlig weiter: «Unsere Gäste erwarten von uns, dass wir diese Haltung leben» – und dies mache man eben auch.

Auch das Schwuz-Urgestein Michael Ostwald, der auch nach der Schliessung des Traditionsclubs weiter als DJ arbeitet, hat unlängst via Facebook verkündet: «Wegen der aktuellen Auftritte in den USA bei MAGA- Veranstaltungen und ihrem Bekenntnis zu Trump und Kirk habe ich Nicky Minaij aus meinem Musikrepertoire entfernt.»

Zu Beginn ihrer Karriere hatte die Rapperin noch behauptet, bisexuell zu sein, räumte aber später ein, dies gesagt zu haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Auch Róisín Murphy hat sich mittlerweile vom Queer-Liebling zur Persona non grata gewandelt: Grund sind ihre Aussagen zu jungen trans Menschen (MANNSCHAFT berichtete).

Die 4. Staffel ist fertig, mit queeren Köpfen bei «Ku'damm 77» – Durch Diversität wird niemandem etwas weggenommen (MANNSCHAFT berichtete).

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