Queere Serien, die unser Weihnachten glitzern lassen

Das sind unsere Tipps für Dezember – von Mozart über Ku’damm 77 bis Zachary Quinto

Szene aus «Mozart/ Mozart»
Szene aus «Mozart/ Mozart» (Bild: WDR/Story House Pictures)

It’s beginning to look a lot like Christmas! Und schon ist er wieder da, der Dezember. Also Pyjamahose an, Kuscheldecke über die Füsse und Plätzchenteller sowie die Fernbedienung in Reichweite – denn auch das gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu!

#I Love LA Ein kleiner Rückgriff auf eine Serie, die bereits Ende November gestartet ist, sei mir verziehen, bevor ich verrate, welche queeren TV-Serien euch vor und rund um die Feiertage erwarten.

Seit dem 25.11. ist die Comedy-Serie «I Love LA» immer dienstags in Doppelfolgen bei Sky Atlantic/ Wow zu sehen. Geschrieben und erdacht wurde die HBO-Produktion von Schauspielerin und Comedienne Rachel Sennott («Bottoms»), die auch selbst die Hauptrolle übernimmt. Die Dramedy handelt von einer Gruppe von Freund*innen, die in L.A. wieder zusammenfindet und sich den Problemen und Herausforderungen des Erwachsenenlebens stellen muss. Maia (Sennott) könnte eigentlich zufrieden sein.

Die Endzwanzigerin hat einen tollen Freund, einen grossen Freundeskreis und einen Job als Social-Media-Managerin. Doch die ersehnte Beförderung lässt auf sich warten und als sich Maias ehemals beste Freundin als gefeierte Influencerin entpuppt, wachsen bei ihr die Selbstzweifel. Ihr schwuler Freund Charlie (Jordan Firstman) steht ihr mit Rat und Tat zur Seite, auch wenn er als Stylist eines erfolgreichen Popstars selbst alle Hände voll zu tun hat. Aufgrund der Prämisse und Rachel Sennotts Rolle sowohl vor als auch hinter der Kamera, wird die Serie schon als das neue «Girls» bezeichnet.

Die von Lena Dunham konzipierte Serie spielte zwar in New York, war aber ebenfalls ein autobiographisches Generationenporträt und seinerzeit ein grosser Erfolg für HBO. Es wird sich zeigen, ob sich dieser Erfolg mit «I Love LA» wiederholen lässt. Kurzweiligen Spass macht die bissige Dramedy in jedem Fall und wartet zudem mit namhaften Gaststars wie Elijah Wood auf.

#Brilliant Minds Einen tiefen Fall hat der brillante Neurologe Dr. Oliver Wolf (Zachary Quinto, «Star Trek») hinter sich. Nachdem er seinen Job verloren hat, heuert er bei seiner alten Freundin, der Psychologin Dr. Carol Pierce, an. Diese leitet die psychiatrische Abteilung des Bronx General Hospital, wo zu allem Überfluss auch Dr. Wolfs eigene Mutter arbeitet. Doch das ist nicht die einzige Überraschung, die auf den in Ungnade gefallenen Mediziner wartet. Er soll sich auch der Ausbildung junger Assistenzärzt*innen annehmen. Eine echte Herausforderung für den eigenwilligen und exzentrischen Einzelgänger. Auch mit Dr. Josh Nichols (Teddy Sears) gerät Oliver zunächst aneinander. Mit der Zeit jedoch werden Olivers Gefühle für den neuen Kollegen überaus widersprüchlich. Bahnt sich da vielleicht etwas an?

Die Medical-Serie «Brilliant Minds», die ab dem 01.12. bei RTL+ abrufbar ist, bringt frischen Wind in ein Genre, das queere Charaktere meist zu Nebenrollen degradiert. Der offen schwule Schauspieler Zachary Quinto überzeugt in der Hauptrolle, die an den realen Neurologen Dr. Oliver Sacks angelehnt ist, auf dessen Konto bahnbrechende medizinische Errungenschaften gehen.

#Mozart/ Mozart Eine Historienserie mit interessantem Twist ist ab dem 12.12. in der ARD-Mediathek abrufbar, bevor sie am 16. und 17.12. auch im Free TV ausgestrahlt wird. «Mozart/ Mozart» handelt von der weitgehend unbekannten Schwester des berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Als das musikalische Ausnahmetalent aufgrund seiner Alkohol- und Drogensucht nicht mehr in der Lage ist aufzutreten und Familie Mozart in finanzielle Nöte gerät, sieht sich seine Schwester Maria Anna (Havana Joy) gezwungen, als ihr grosser Bruder verkleidet den Lebensunterhalt der Familie zu verdienen.

Eidin Jalali (l.) und Eren M. Güvercin in «Mozart/ Mozart»
Eidin Jalali (l.) und Eren M. Güvercin in «Mozart/ Mozart» (Bild: WDR/Story House Pictures)

Schnell findet sich die getarnte Frau nicht nur in einer von Männern dominierten Welt, sondern auch in einem Netz aus Intrigen wieder, in dessen Zentrum der Erzrivale ihres Bruders, Antonio Salieri (Eidin Jalali, «Maxton Hall»), steht. Der verliebt sich unsterblich in Maria Anna. Und das, obwohl er wie alle anderen glaubt, es handele sich um ihren berühmten Bruder. Das spannende Drama um eine Crossdresserin und eine schwule Liebe, die eigentlich keine ist, ist aufwändig produziert und liefert ein interessantes Was-wäre-wenn-Szenario.

#Emily in Paris Alle Wege führen ja bekanntlich nach Rom und so war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch Emily Cooper (Lily Collins) von Paris in Italiens Hauptstadt zieht. Zwar läuft auch die 5. Staffel der Dramedy-Serie weiterhin unter dem Titel «Emily in Paris», doch soll der neue Handlungsort wohl für etwas Abwechslung sorgen, nachdem in den bisherigen Staffeln schon diverse Beziehungskonstellationen rund um die Hauptfigur abgehandelt wurden. In Rom soll Emily die Leitung der Italien-Abteilung ihrer Agentur übernehmen, was einmal mehr einen Spagat zwischen Karriere und Privatleben für die Amerikanerin bedeutet und ihre noch frische Beziehung zum reichen Erben Marcello Muratori auf die Probe stellen könnte.

Bei Queers zwar beliebt, war die Serie bislang nicht gerade für ihre LGBTIQ-Inhalte bekannt. Ob sich daran in Staffel 5, die ab dem 18. Dezember bei Netflix zu sehen ist, etwas ändern wird? Immerhin taucht auch Emilys schwuler Arbeitskollege Julien (Samuel Arnold) in Rom auf und hätte eine eigene Liebesgeschichte mehr als verdient. We will see…

#Ku’damm 77 Gleich nach Weihnachten geht es mit der beliebten «Ku’damm»-Reihe weiter. Ab dem 30. Dezember sind die drei neuen Folgen in Spielfilmlänge in der ZDF-Mediathek abrufbar, bevor kurz darauf auch die Ausstrahlung im Free TV erfolgt.

Der Zusatz «Ku’damm 77» macht deutlich, dass wir den Serienfiguren nach einem Zeitsprung von 14 Jahren wiederbegegnen. Unter ihnen ist auch der schwule Rechtsanwalt Wolfgang von Boost (August Wittgenstein), der die Ehe mit seiner Frau beendet und sich entschliesst, ein neues Leben mit seinem Liebhaber Hans zu beginnen (MANNSCHAFT berichtete).

Zuvor hatte er sich einer gescheiterten Konversionstherapie unterzogen, um seine Gefühle daraufhin nicht weiter zu unterdrücken und schliesslich in die DDR überzusiedeln. Ob sein neuer Lebensentwurf aufgeht, wird sich in den neuen Folgen zeigen.

Schwule Weihnachten in Barcelona: Die Netflix-RomCom «Smiley». Carlos Cuevas ist einer der Stars in dieser LGBTIQ-Liebesgeschichte (MANNSCHAFT berichtete).

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