Partnerin von Alice Weidel wirbt für Ja zur Ehe für alle
... in der Schweiz, während Weidels Partei in Deutschland dagegen ist
Die Schweizer*innen entscheiden bei einer Volksabstimmung am Sonntag über die Ehe für alle. Für ein Ja warb jetzt u.a. Sarah Bossard – die Partnerin von Alice Weidel, deren Partei AfD die Ehe für alle als Fehler sieht.
Das Parlament hatte die Zulassung der Ehe für schwule und lesbische Paare als eines der letzten in Westeuropa beschlossen, aber Gegner*innen wollen sie mit Hilfe eines Referendums verhindern. Sie wollen die Ehe nur als Verbindung zwischen Mann und Frau akzeptieren.
Den Initiator*innen sind vor allem Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare oder Samenspenden für lesbische Paare ein Dorn im Auge. Ihre Chancen sind aber schlecht: In jüngsten Umfragen sprachen sich mehr als 60 Prozent für die Ehe für alle aus (MANNSCHAFT berichtete).
Auch die Filmemacherin Sarah Bossard, die Partnerin der Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel. Die Frauen wohnen in Einsiedeln in der Innerschweiz. Sie leben in Eingetragener Partnerschaft und haben zwei kleine Söhne.
Bossard nennt im Interview mit der Basler Zeitung die Eheöffnung einen «wichtigen Schritt», um etwas in den Köpfen derer zu bewegen, die mit fragwürdigen Plakatmotiven für ein Nein geworben haben (MANNSCHAFT berichtete).
Die Partei ihrer Partnerin, die AfD, lehnt die Ehe für alle in Deutschland allerdings ab. Regenbogenfamilien gelten dort lediglich als eine Art «Pseudofamilie». Laut Wahlprogramm bekennt sich die Partei zur Familie «als Keimzelle unserer Gesellschaft, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern». Und weiter: «Durch ideologisch motivierte Desorientierung von linksgrüner Seite soll das in den Familien überlieferte Werte- und Bezugssystem aufgebrochen und durch pseudofamiliäre Leitbilder ersetzt werden.»
Alexander Gauland, Co-Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, nennt die Ehe für alle auf der Website der Partei «grundfalsch, denn sie verkennt die herausgehobene Bedeutung der Familien, in denen Kinder erzogen werden.» Die Äusserung stammt aus dem Jahr 2017, gilt aber offenbar nach wie vor.
Abgestimmt wird am Sonntag auch über eine Initiative der Jungsozialisten, die die Reichsten im Land bei der Kapitalbesteuerung stärker zur Kasse bitten wollen. Sie dürften nach den Umfragen scheitern.
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