Papst Franziskus erklärt seine Aussage zu Homosexualität
Bei der Niederschrift eines mündlichen Gesprächs seien «Nuancen verloren gegangen»
Mit einer Aussage über Homosexualität als Sünde hat Papst Franziskus in dieser Woche für Aufsehen gesorgt.
Nun räumte der Pontifex ein, dass eine entsprechende Antwort in einem Interview falsch verstanden werden konnte (MANNSCHAFT berichtete). «Als ich sagte, dass es eine Sünde ist, hatte ich mich schlicht auf die katholische Morallehre bezogen, die besagt, dass jeder sexuelle Kontakt ausserhalb der Ehe eine Sünde sei», schrieb Franziskus an den US-amerikanischen Pater James Martin. «Aber natürlich muss man die Umstände berücksichtigen, welche eine Schuld verringern oder ganz eliminieren können.»
Der Jesuiten-Priester veröffentlichte den Papst-Brief am Samstag auf der Website des katholischen LGBTIQ-Magazins Outreach, dessen Herausgeber er ist.
Martin ist in den USA für sein soziales Engagement und seine offene Haltung gegenüber der queeren Community bekannt und beliebt. U.a. setzte er sich dafür ein, dass ein schwuler Kaplan heiliggesprochen werden sollte, der am 11. September 2001 bei den Terror-Anschlägen umkam (MANNSCHAFT berichtete).
Der Papst erklärte jetzt, dass das Interview ein mündliches Gespräch gewesen und dass es «verständlich» sei, wenn bei der Niederschrift gewisse Nuancen verloren gingen.
Und ich sage jedem, der Homosexualität kriminalisieren möchte, dass er falsch liegt.
In dem Schreiben in spanischer Sprache unterstrich Franziskus wie auch schon in dem Interview, dass Homosexualität für ihn kein Verbrechen sei. «Und ich sage jedem, der Homosexualität kriminalisieren möchte, dass er falsch liegt», schrieb der 86 Jahre alte Argentinier.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Erster Tag im Amt: Diese LGBTIQ-Rechte machte Trump rückgängig
Bereits an seinem ersten Tag verabschiedete Präsident Trump eine Reihe sogenannter Executive Orders. Er erklärte trans und nicht-binäre Personen für inexistent und widerrief diverse Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Menschen.
Von Greg Zwygart
News
News
Thailand: Ehe für alle soll mit Weltrekord starten
Thailand ist schon längst eines der beliebtesten Reiseziele queerer Touristen – nun dürfen sie auch in dem Traumland heiraten. Gleich zu Beginn soll ein Weltrekord aufgestellt werden.
Von Newsdesk/©DPA
Ehe für alle
News
Für Queers in den USA hat eine dunkle Stunde begonnen
Donald Trump versucht erst gar nicht, sich beim Amtsantritt staatsmännisch zu geben. Er greift zu Wahlkampfrhetorik und Konfrontation. Und gibt damit den Ton vor für vier Jahre Ausnahmezustand.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
International
International
Zum Selbstschutz: Queers in den USA kaufen Waffen
Vor dem Amtsantritt von Präsident Trump verzeichnen Waffenclubs viele Neueintritte aus dem links-liberalen und queeren Lager. Treiber ist die Angst, die die LGBTIQ-feindliche Rhetorik der neuen US-Regierung bei vielen Betroffenen auslöst.
Von Newsdesk Staff