«Ohne Anna R. sässen wir nicht hier» – Neues Musical für Berlin

Das neue Werk von Plate und Sommer soll auch an die Opfer der Aids-Krise erinnern

03.11.2025, Berlin: Steffi Irmen (in der Rolle der Rosi), Peter Plate (vorn) und Ulf Leo Sommer, aufgenommen bei der Vorstellung des neuen Berlin-Musicals "Wir sind am Leben". Foto: Britta Pedersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Steffi Irmen (in der Rolle der Rosi), Peter Plate (vorn) und Ulf Leo Sommer bei der Vorstellung des neuen Berlin-Musicals «Wir sind am Leben» (Bild: Britta Pedersen/dpa)

Es geht um Euphorie und den Tod, und auch um die Würdigung von Sängerin Anna R.: «Wir sind am Leben – Das Berlin Musical» ist das neue Werk von Peter Plate und Ulf Leo Sommer.

Es geht um Euphorie und den Tod, und auch um die Würdigung von Sängerin Anna R.: «Wir sind am Leben – Das Berlin Musical» schickt die Zuschauer*innen auf eine Zeitreise in das Berlin der 1990er Jahre. Das fünfte gemeinsame Musical des Erfolgsduos Peter Plate und Ulf Leo Sommer soll im kommenden März im Berliner Theater des Westens uraufgeführt werden. Sie stellten es am Montag gemeinsam mit Lukas Nimscheck und Franziska Kuropka (Buch & Regie) im Theater des Westens vor.

Die Hauptdarsteller*innen Celina dos Santos (Nina), Steffi Irmen, Jörn-Felix Alt (Bruno) und Daniel Pohlen präsentierten erste Songs live.

BRUNO_Jörn-Felix Alt(Polaroid)©Joschka Meier
NINA_Celinda dos Santos(Polaroid)©Ferran Casanova

Die Autoren Plate und Sommer teilen sich die Intendanz des Theaters (MANNSCHAFT berichtete), das auch als Gedenkstätte für die im März überraschend gestorbene Sängerin Anna R. fungiert (MANNSCHAFT berichtete). Sie hatte gemeinsam mit Plate das Duo Rosenstolz gebildet. Es liege ihnen fern, Anna R. als Privatperson in ihrem Musical biografisch aufzugreifen, sagt Plate. Aber sie sei zweifellos in das Bühnenwerk eingeflossen: «Ohne Anna sässen wir jetzt gar nicht hier.»

«Wir sind am Leben» sei ein Denkmal, «nicht aus Stein, sondern aus Musik, Geschichte und Gefühl», heisst es in der Beschreibung zum Musical. Das Stück erzähle von zwei Geschwistern im Berlin der 1990er Jahre – zwischen Aufbruch, Chaos, Liebe und Verlust – und feiere dabei das Leben selbst: laut, zärtlich, komisch und berührend.

Es erinnere auch an diejenigen, die nicht mehr da sind. «In den 90er Jahren wurde zwar viel gefeiert, aber leider wurde auch viel gestorben, nämlich an HIV und Aids», sagt Plate. Nachdem Sommer und Plate, die bis 2012 verpartnert waren, 1990 gemeinsam nach Berlin kamen, sei fast jede zweite Woche jemand in ihrem Umfeld gestorben.

Es sei die vollste Pressekonferenz gewesen, die Plate und Sommer jemals im Theater des Westens erlebt haben – der Andrang von Medien und Fans «war enorm», hiess es aus dem Theater.

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