Riccardo Simonetti: «Man zahlt immer einen Preis, man selbst zu sein»
Er wuchs mit dem Gefühl auf, nicht dazuzugehören – heute steht er im Rampenlicht.
Riccardo Simonetti spricht über die Herausforderungen der Sichtbarkeit, das Ringen um Anerkennung und über fehlende Vorbilder in der Jugend. Ein Gespräch über Träume, Widerstände und die Kraft, zu sich selbst zu stehen.
Ein Interview zu führen ist manchmal wie ein Tanz. Man muss sich auf sein Gegenüber einlassen und in wenigen Augenblicken Vertrauen aufbauen. Es hilft, einen gemeinsamen Rhythmus und einen Fluss zu finden, der durch die verschiedenen Phasen des Gesprächs trägt.
Und doch kommt es manchmal zu Irritationen, unerwarteten Richtungswechseln oder kleinen Stolperern. Riccardo Simonetti beherrscht den Tanz mit Medienschaffenden nahezu perfekt. Er ist bedächtig und keineswegs hektisch. Gleichzeitig scheint er genau zu wissen, wohin er mit seinen Aussagen will.
Vieles, was der 31-Jährige berichtet, zeugt von hohem Reflexionsvermögen und ehrenwerten Absichten. Martin Busse durfte Simonettis Professionalität während des Shootings für unser aktuelles Magazincover kennenlernen und im Austausch auch spüren. Was bleibt, ist Respekt vor der Performance des geschickten Tausendsassas.
Riccardo, in der Beschreibung deines Instagram-Accounts bezeichnest du dich als Entertainer, Aktivist und Bestsellerautor. Womit identifizierst du dich am meisten? Ich identifiziere mich am stärksten mit dem Begriff Entertainer, weil das alles zusammenfasst, was ich mache. Schon als Kind habe ich es geliebt, Menschen zu unterhalten und zu inspirieren.
Das ist für mich das grösste Privileg in meinem Beruf. Egal, ob es um Mode, Fernsehen oder andere Projekte geht. Wenn jemand etwas mitnehmen kann, ein bisschen Inspiration oder einen Mehrwert, dann fühle ich mich erfolgreich in dem, was ich tue.
Gerade in den sozialen Medien ist es schwierig, dem aktivistischen Teil meines Lebens die Aufmerksamkeit zu geben, die ich mir wünsche. Ich hoffe, dass er von der Strahlkraft des Restes profitiert. Vielleicht braucht man in der heutigen Welt Entertainerqualitäten, um auch Aktivismus betreiben zu können.
Wann bist du mit dir am zufriedensten? Ich merke, dass ich mit mir zufriedener bin, wenn ich weniger darauf achte, was andere von mir denken. Wenn ich meine Lebensentscheidungen unabhängig davon treffe, ob ich dafür Applaus bekomme oder nicht. Ich bin ständig im Dialog mit mir selbst, aber ich habe auch ein grosses Umfeld und Menschen, mit denen ich mich austauschen kann, wenn es notwendig ist.
Dennoch versuche ich, Entscheidungen zu treffen, die sich schlussendlich für mich richtig anfühlen. Das ist einfacher gesagt als getan. Man zahlt immer einen Preis dafür, man selbst zu sein. Egal, wie viele Privilegien man hat, egal, ob man in der Öffentlichkeit steht oder nicht.
Du suchst bewusst die Öffentlichkeit. Wir sind alle Menschen mit Träumen und Zielen. Aktivismus mache ich aus freien Stücken, weil die Themen, über die ich spreche, mir am Herzen liegen und ich mir positive Veränderungen wünsche. Ich bin aber in erster Linie ein Entertainer, der vor der Kamera stehen will. Das war auch das Thema des Covershootings.
Die Dynamik am Set einzufangen, die einen grossen Teil meines Lebens ausmacht, um zu zeigen, dass ich Spass daran habe. Früher betrachtete ich diese Welt nur von aussen, war weit davon entfernt. Sie heute meinen Alltag und mein Zuhause nennen zu dürfen, empfinde ich als grosses Geschenk.
Ist sie denn so, wie du sie dir vorgestellt hast? Manche Dinge sind noch schöner.
«Du musst die gleichen Kämpfe ausfechten wie weiter unten zu Beginn deiner Reise. Nur mit neuen Gegnern.»
Riccardo Simonetti
Welche? Wenn ich zum Beispiel auf der Strasse angesprochen und nach Fotos gefragt werde, geschieht dies meist mit einer emotionalen Verbindung. Die Menschen, die auf mich zukommen, haben oft eine persönliche Geschichte, die sie mit mir teilen möchten. Auf der anderen Seite sind manche Dinge viel schwieriger, als ich dachte. Ich glaubte, wenn ich einmal viel Geld verdiene, berühmt und erfolgreich bin, dann spielen mein Aussehen und meine sexuelle Orientierung keine Rolle mehr. Als müsste ich nur den Gipfel eines Berges erreichen, um frei zu sein.
Wenn du dann aber oben bist, merkst du, dass es gar nicht der Gipfel war, sondern nur ein Felsvorsprung, hinter dem ein weiterer Berg liegt, der genauso viel Arbeit von dir abverlangt. Du musst die gleichen Kämpfe ausfechten wie weiter unten zu Beginn deiner Reise. Nur mit neuen Gegnern. Die Kommentare unter meinen Posts sind zum Teil die gleichen, die ich als Teenager auf dem Schulhof hinterhergerufen bekommen habe.
«LOL: Last One Laughing»
Ab 17. April 2025 wird Riccardo Simonetti in der sechsten Staffel der Comedy-Show «LOL: Last One Laughing» zu sehen sein. In diesem Format treten zehn Prominente gegeneinander an, um sich gegenseitig zum Lachen zu bringen – ohne selbst zu lachen.
Wer als Letzte*r ernst bleibt, gewinnt 50'000 Euro für einen guten Zweck. Neben Riccardo sind unter anderem Hazel Brugger und Florian David Fitz dabei. Die Show wird erneut von Michael «Bully» Herbig moderiert.
Wie ist es, wenn du jetzt in deine alte Heimat in Bayern fährst? Hat sich etwas verändert in der Art und Weise, wie du dort wahrgenommen wirst? Jugendliche mit schwierigen Geschichten haben oft den Traum, dass, wenn sie aus der Grossstadt nach Hause kommen, alle sagen, dass sie jetzt cool und bedeutsam seien. Ich habe oft den Satz gehört: «Früher habe ich dich nicht ernst genommen, aber jetzt habe ich grossen Respekt vor dem, was du erreicht hast.» Das hinterlässt kein schönes Gefühl und ist auch keine wirkliche Wertschätzung.
Zwar gibt es Leute, die mir ehrlich auf die Schulter klopfen, aber ich weiss ganz genau, wenn ich in meiner Heimatstadt geblieben wäre und in den Klamotten, die ich heute trage, zum Beispiel Englischlehrer geworden wäre, hätte ich viel weniger Anerkennung dafür bekommen.
Was sind Dinge, die über dich verbreitet werden, die aber nicht der Wahrheit entsprechen? Mir begegnet immer wieder das Vorurteil, dass ich mich nur für vermeintlich oberflächliche Themen interessiere, wie zum Beispiel Mode oder Make-up. Für mich sind diese Themen aber mehr. Sie gehören zu meiner Identität. Gleichzeitig habe ich mich bereits bevor ich eine wirkliche Stimme in den Medien hatte für Themen stark gemacht, die Tiefe und einen Mehrwert haben.
Ich habe vier Bücher geschrieben, meine eigene gemeinnützige Organisation gegründet, ich bin Botschafter für UNICEF. Dass man mir trotzdem immer wieder eine gewisse Ernsthaftigkeit absprechen oder man mich als «schrillen Paradiesvogel» abtun möchte, sagt mehr über die anderen aus als über mich. Ich halte an meinem Weg und meinen Werten fest.
Wir reden die ganze Zeit darüber, dass du schwul bist. Siehst du das überhaupt als deine sexuelle Identität an? Ich kann mich sowohl mit der Bezeichnung queer als auch schwul identifizieren. Allerdings musste ich da erst hineinwachsen und wusste lange nicht, welches Label das richtige für mich ist. Mir fehlten die passenden Vorbilder. Es gab zwar offen schwule Männer, aber nicht den Typ, der mich abbildete. Deshalb ist es für mich so wichtig, ich selbst zu sein.
Als ich beim Fernsehen anfing, gab es viele Personen in Entscheidungspositionen, die mir sagten, dass ich niemals als Hauptcharakter in einer familienfreundlichen Sendung auftreten könne, weil ich ein schwuler Mann sei, der eben auch sehr danach aussehe. Doch ich konnte das Gegenteil beweisen. Wenn man sich anders kleidet als die Mehrheit oder andere Themen repräsentiert, muss man sich leider häufig dafür rechtfertigen, warum man dennoch einen Platz in der Mitte der Gesellschaft verdient hat.
Als wie erfolgreich würdest du deine bisherige Arbeit bewerten? Ich bin sehr dankbar für all die Möglichkeiten, die ich bekommen habe. Mit «Salon Simonetti» durfte ich eine queer-politische Talkshow in der ARD moderieren, mit «Glow up» haben wir eine vielfältige und progressive Sendung zu ZDFneo gebracht. Ich kann in den Sendungen, in denen ich auftrete, meine eigenen Themen einbringen. Das ist ein grosser Erfolg für mich. Ich weiss nicht, ob das vor 25 Jahren möglich gewesen wäre.
Ich wurde von Forbes unter die 30 einflussreichsten Menschen unter 30 gewählt, ich habe für meine Projekte Preise gewonnen, die viele meiner Idole vor mir bekommen haben, aber der Weg ist oft steinig. Und das sage ich nicht, um auf Missstände hinzuweisen, wie mir Kritiker*innen gerne vorwerfen, sondern um auf eine Realität hinzuweisen; auf meine und die vieler anderer queerer Menschen. Ich will keinen Platz am Tisch, weil ich queer bin, sondern weil ich ihn genauso verdiene wie alle anderen.
Glaubst du, dass sich in der Showbranche trotzdem insgesamt etwas verändert? Ich versuche, die Türen, die ich öffne, auch für andere queere Menschen offen zu halten. In meinen Projekten berücksichtige ich immer auch marginalisierte Gruppen. Bei diesem Shooting heute durfte ich mir aussuchen, wer die Fotos macht. Deshalb habe ich mich für einen schwulen Fotografen und einen schwulen Make-up-Artist entschieden.
Bei meinen Werbekampagnen möchte ich, dass hinter den Kulissen queere Künstler*innen mitarbeiten. Bei Fernsehshows sind Redakteur*innen im Team, die eine andere Hautfarbe als weiß, eine andere Körperform als schlank und ein anderes Alter als jung haben. Das ist für mich wichtig. Es bringt mir nichts, wenn ich der Einzige bin, der akzeptiert wird.
Wissen die Unternehmen, mit denen du zusammenarbeitest, dass du das einforderst? Sie sind oft dankbar für den Input. Meine Erfahrung ist sehr positiv. Denn schliesslich profitieren sie auch von einer vielfältigen und abwechslungsreichen Perspektive. Dann ist da aber auch noch die Öffentlichkeit. Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, immer der queere Erklärbär sein zu müssen. In fast jeder Sendung wurde ich gebeten, den Begriff LGBTIQ zu definieren. Das finde ich manchmal nervig, da es eine Information ist, die sich die Leute auch selbst aneignen könnten, wenn sie wollten.
Dinge wie meine Hochzeitsfotos, die ich geteilt habe, helfen da meiner Meinung nach manchmal viel mehr, weil Menschen so ganz beiläufig mit dem Thema konfrontiert werden. Ältere Damen zum Beispiel, die beim Friseur sitzen, die Klatschblätter durchblättern und dann ein Foto von mir und meinem Mann sehen. Ich habe die Hoffnung, dass sie daraufhin vielleicht eine Beziehung zu dem vermeintlich komischen Jungen aus ihrem Dorf aufbauen können, weil er gar nicht so anders ist. Es muss nicht immer der Aktivismus mit dem Zaunpfahl sein, der etwas bewirkt.
Inwiefern hat sich dein Leben verändert, seit du mit Steven verheiratet bist? Für uns ist ein anderes Gefühl von Sicherheit entstanden, weil wir jetzt auch rechtlich aneinander gebunden sind. Wenn etwas ist, hat der andere ein Mitspracherecht. Und wir haben den gleichen Nachnamen. Ein Zeichen, das ich als sehr wertvoll empfinde. Steven und ich sind in einer Zeit aufgewachsen, in der Männer noch nicht heiraten durften. Es ist ein Privileg, dass wir das jetzt dürfen.
Wie gehst du mit kritischen Stimmen aus der Community um, die sagen, dass das Konzept der Ehe blockiert werden sollte, um nicht heteronormativen Vorstellungen zu folgen? Ich kann das verstehen, aber letztendlich sind alle für ihr Glück selbst verantwortlich. Wenn du als queerer Mensch der Meinung bist, dass du dein Leben frei gestalten kannst, ohne heiraten zu müssen, dann ist das völlig in Ordnung. Wenn man aber den gleichen Nachnamen tragen und auch vor dem Gesetz eine Einheit, eine Familie darstellen will, dann ist es gut, wenn das geht. Ich kann nicht für alle ein Vorbild sein. Ich werde immer Lebensentscheidungen treffen, die andere anders treffen würden.
Im Zuge eurer Hochzeit hast du Steven zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Warum habt ihr euch gerade dann dazu entschlossen? Ich wollte das lange nicht. Auch weil ich am Anfang nicht wusste, wohin die Reise mit Steven geht. Ich habe mich für ein Leben in der Öffentlichkeit entschieden, er nicht. Deshalb habe ich mich in der Verantwortung gesehen, ihn zu schützen.
Warum ist das heute anders? Eine Ehe ist auch ein Versprechen, die nächsten Jahre miteinander verbringen zu wollen. Als die Hochzeit näher rückte und wir wussten, dass wir uns dieses Versprechen geben würden, wollten wir uns nicht weiter verstecken. Es gibt uns auch ein Stück Freiheit zurück, weil es keine Sensation mehr ist, uns heimlich zu fotografieren.
Hast du Steven Tipps gegeben, wie er mit dem neuen Medieninteresse umgehen soll? Mein Mann unterstützt mich sehr. Trotzdem hat er keine Ambitionen, eine öffentliche Person zu sein. Da wir zur Hälfte in Spanien leben, hat er auch einen guten Abstand zu vielem. Wenn er gelegentlich mit zu Veranstaltungen geht, dann nur aus Spass.
In den letzten Jahren hat er einiges von meinem Umfeld lernen können. Es hat ihn beruhigt zu sehen, dass sich zum Beispiel das Leben meiner Mutter, mit der ich ein Buch geschrieben und gemeinsame Auftritte hatte, auch nicht plötzlich von 0 auf 100 gedreht hat. Wir tasten uns an diese neue Situation heran.
Was ist für dich das Schöne daran, queer zu sein? Wenn man jung ist und in einer heteronormativen Welt aufwächst, denkt man, man könnte falsch sein. Aber je älter man wird und je mehr man in seiner Queerness ankommt, desto mehr Gleichgesinnte lernt man kennen, die sich ebenfalls intensiver mit der Frage ihrer Identität auseinandersetzen mussten. Das bringt eine gewisse Reife mit sich. Plötzlich kannst du alles sein, was du willst.
Heterosexuellen wird das oft verwehrt, weil sie mehr einem Idealbild entsprechen und sich weniger hinterfragen müssen. Wenn du aber merkst, dass dies bei dir weniger der Fall sein wird, weil du queer bist, dann steht dir auch der ganze Regenbogen offen, an dem du dich orientieren kannst. Als schwuler Mann hast du die Möglichkeit, dich von den klassischen, zerbrechlichen Zügen der Maskulinität zu entfernen und zu entfremden.
Welche Stolpersteine gab es in deiner Biografie? Ich bin mit der Vorstellung aufgewachsen, dass schwule Männer kein Happy End bekommen. Das hat mich nachhaltig geprägt. Es hätte mir sehr geholfen zu sehen, dass erwachsene schwule Männer glücklich sind. In den Filmen und Serien, die ich konsumiert habe, war das allerdings selten der Fall. Es waren eher traurige Geschichten.
Entweder man stirbt an Aids, begeht Selbstmord oder ist einfach nur der lustige Nebendarsteller, der keinen vollwertigen Erzählstrang hat. Das Gefühl der Isolation hat mich lange beschäftigt, und ich habe mich gefragt, ob ich überhaupt eine Chance auf mein eigenes Happy End habe. Deshalb nutze ich die sozialen Medien, um glückliche Momente zu zeigen, nicht nur die tragischen.
Was würdest du deinem früheren Ich heute sagen, um ihm Hoffnung zu schenken? Ich glaube, es sind nicht die Dinge, die man sagt, sondern das, was man vorlebt. Sichtbarkeit ist wirklich wichtig, weil man nie weiss, wer zuschaut, wenn man zum Beispiel mit seinem Partner Händchen hält und einander Zuneigung zeigt. Für manche mag das belanglos und selbstverständlich erscheinen, für andere ist es ein mutiges Statement. Ich bin froh, dass ich immer jemand war, der im Hier und Jetzt zu sich selbst gestanden hat. Es gab für mich nie die Option, zu verheimlichen, wer ich bin.
Wie gehst du mit Anfeindungen um? Das hängt sehr von der Tagesform ab. Da gibt es kein Handbuch. Manchmal kann ich sie gut ausblenden, manchmal nagen sie an mir und machen mich fertig. Vor allem, wenn es böse Kommentare aus der eigenen Community sind. Ich würde nie jemandem vorschreiben, wie er oder sie Dinge handhaben soll. Queere Menschen sind oft doppelt streng mit öffentlichen Vorbildern. Ich wünsche mir, dass wir als queere Community besser verstehen, wie vielfältig wir sind.
Jemand, der in einer Reality-Show Queerness repräsentiert, leistet einen genauso wichtigen Beitrag wie jemand, der in einer politischen Diskussionsrunde sitzt. Ich verurteile andere queere Menschen nicht dafür, wie oder ob sie sich für Queerness einsetzen und wünsche mir das auch umgekehrt. Am Ende haben wir hoffentlich alle das gleiche Ziel. Warum sollten wir es uns also innerhalb unserer eigenen Community noch schwerer machen, wenn die Gefahren, vor allem die politischen, schon ausserhalb unserer Community lauern?
Was gibt es an dir, das du selbst nicht verstehst? Dass ich mir trotzdem manchmal zu sehr zu Herzen nehme, was andere über mich sagen. Als Teenager war ich so mutig, ich konnte vieles ausblenden, und als Erwachsener triggert es mich, wenn jemand etwas Schlechtes über mich schreibt. Warum? Ich wäre gerne ein Mensch, der wie Teflon alles von sich abwehren kann. Aber das bin ich nicht.
Vielleicht ist das gar nicht so schlecht. Zumindest scheinst du einen Zugang zu deinen Gefühlen zu haben. Gibt es zum Schluss noch ein kleines Geheimnis, das du mit unseren Leser*innen teilen würdest? Ich möchte daran erinnern, dass, nur weil ich in der Öffentlichkeit viel von mir preisgebe, es durchaus noch andere Facetten gibt. Das sollte man im Hinterkopf behalten und nicht allzu schnell urteilen. Manche Leute denken, weil ich jung erfolgreich wurde, hätte ich keine Probleme mehr.
Aber auch ich habe Unsicherheiten und bin verletzlich. Heute, mehr denn je, ist eines der grössten Geschenke, empathisch zu bleiben. Um uns herum geschieht so viel, auf das wir keinen Einfluss haben. Aber wir können kontrollieren, wie wir miteinander umgehen. Das ist eine ungeheure Kraft.
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