Niederlande
Geert Wilders will in den Niederlanden mitregieren
Ist das mit Rob Jetten zu machen?
Nach der Wahl in den Niederlanden haben Sondierungen für eine Koalition begonnen. Die linksliberale D66 unter Rob Jetten hat gegen den radikal-rechten Geert Wilders gesiegt. Der will dennoch an den Verhandlungstisch.
Eine Woche nach der Parlamentswahl in den Niederlanden hat der Rechtspopulist Geert Wilders seinen Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung bekräftigt. Seine Partei verdiene einen Platz am Verhandlungstisch, sagte Wilders in Den Haag.
Bei der Wahl war die linksliberale D66 stärkste Kraft geworden (MANNSCHAFT berichtete). Sie gewann 26 der 150 Parlamentsmandate. Ebenso viele Sitze, aber deutlich weniger Stimmen erhielt Wilders' Partei für die Freiheit (PVV). Alle grossen Parteien hatten eine Zusammenarbeit mit der Anti-Islam-Partei schon im Wahlkampf ausgeschlossen. Das sei «undemokratisch, unangebracht und arrogant», sagte Wilders.
Am Mittwoch führte der vom Parlament beauftragte Sondierer erste Gespräche mit Fraktionsvorsitzenden, um Chancen für eine Koalition auszuloten. Nach dem Wahlergebnis sind mindestens vier Parteien für eine stabile Mehrheit nötig. Die Verhandlungen könnten Monate dauern.
Der Wahlsieger, D66-Chef Rob Jetten, hat die besten Aussichten, Regierungschef zu werden. Der schwule Politiker will eine grosse Koalition mit Rechtsliberalen, Christdemokraten und dem rotgrünen Bündnis. Doch das lehnen die Rechtsliberalen ab.
Mit Rob Jetten bekäme das Land zum ersten Mal einen First Gentleman. Es ist der 28 Jahre alte Nicolás Keenan, geboren in Buenos Aires und professioneller Hockey-Spieler. Jettens Verlobter kommt - genau wie Königin Máxima - aus Argentinien.
Im Frühjahr hatte Jetten ihm einen Antrag gemacht, und der sagte Ja. Bald werden die beiden heiraten.
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