Neue Doku über «Pink Lake»: Spagat zwischen Party und Aufarbeitung
Bernd Radler hat den Film «Vielfalt am Wörthersee» gedreht
Seit 18 Jahren ist das Pink Lake Festival Treffpunkt für «gelebte Vielfalt». Hauptsächlich zieht es schwule Männer an, doch auch lesbische Frauen, trans, inter und queere Menschen. Das hat das Landesstudio Kärnten jetzt zu einem Film verarbeitet.
Begonnen hat das Festival 2008 unter dem Namen «Pink Wave» im kleinen Rahmen. Heute ist Pink Lake das grösste LGBTIQ-Event in Österreich.
Touristiker*innen freuen sich Ende August in der beginnenden Nachsaison über volle Betten. Die Community selbst spricht von einem «Safe Space». Die neue «Österreich-Bild»-Doku «Pink Lake – Vielfalt am Wörthersee» von Bernd Radler gewährt Einblicke in die Partywoche der Community – zu sehen ist sie am Sonntag, 5. Oktober (18.25 Uhr), bei ORF 2 und auf ORF ON.
In der Pressemitteilung heisst es: «Rechte, die heute für die Regenbogen-Community gelten, waren lange Zeit nicht selbstverständlich. Sie mussten über Jahrzehnte erkämpft werden. Bis 2002 wurden einzelne gleichgeschlechtliche Handlungen in Österreich sogar strafrechtlich verfolgt.» Im Kärntner Landesarchiv lagern Dutzende Urteile, worin oft von «krankhafter Veranlagung» die Rede ist. Laut Historiker*innen galten homosexuelle Opfer lange als «Opfer zweiter Klasse» (MANNSCHAFT berichtete).
Thema in der Dokumentation ist auch, wie ein so buntes Festival in eine kleine Landgemeinde passt und warum die LGBTIQ-Community im Tourismus als besonders attraktive Zielgruppe gilt.
Gestalter Bernd Radler: «Es freut mich sehr, dass wir diesem einzigartigen und bunten Festival am Wörthersee eine österreichweite Bühne im Fernsehen bieten können. Denn die Community ist in der Öffentlichkeit nicht selten unterrepräsentiert. Wir versuchen mit dem Film auch einen Spagat zu schaffen zwischen historischer Aufarbeitung des Themas bis hin zur ausgelassenen Party. Besonders freue ich mich über den grandiosen Titelsong von Fabienne Velina, ‹Queerinthia›.»
Landesdirektorin Karin Bernhard: «Mit dieser Dokumentation aus dem ORF-Landesstudio Kärnten gelingt es, die besondere Atmosphäre des Pink Lake Festivals einzufangen und zugleich die historische Dimension aufzuzeigen. Das Festival steht für gelebte Vielfalt, Offenheit und Akzeptanz – Werte, die wir auch im ORF hochhalten. Ich freue mich sehr, dass wir dieser wichtigen Veranstaltung und ihrer Geschichte österreichweit eine Bühne geben können.»
Die Dokumentation ist nach der TV-Ausstrahlung über ORF.at abrufbar.
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