Schwuler Imam Muhsin Hendricks erschossen
Das Tatmotiv ist laut der Polizei weiter unklar und Gegenstand laufender Ermittlungen
Muhsin Hendricks galt als erster Imam, der seine Homosexualität offen lebte. Seine Moschee war ein Zufluchtsort für viele muslimische LGBTIQ. Jetzt wurde der Imam brutal getötet.
Muhsin Hendricks, der als erster offen schwuler Imam der Welt galt, wurde nach Polizeiangaben in der östlichen Stadt Gqeberha in seinem Auto erschossen.
Ein grosses Allradfahrzeug habe am Samstag den Weg von Hendricks Auto versperrt, sagte Polizeibeamtin Sandra Janse Van Rensburg. Zwei vermummte Männer seien demnach ausgestiegen und hätten aus nächster Nähe mehrere Schüsse auf Hendricks, der auf dem Rücksitz sass, abgegeben.
Die Täter seien anschliessend geflüchtet, so Janse Van Rensburg. Das Tatmotiv war laut der Polizei am Sonntag weiter unklar und Gegenstand laufender Ermittlungen.
Hendricks leitete Moschee für LGBTIQ Der 58-jährige Imam leitete eine Moschee in Kapstadt, die Muslim*innen, die der Community angehören, einen Gebetsort ohne Angst vor Diskriminierung bot. Hendricks hatte es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, queeren Muslim*innen zu helfen, ihren Glauben mit ihrer sexuellen Orientierung in Einklang zu bringen.
Die Menschenrechtsorganisation ILGA World teilte mit, sie sei über die Tötung von Hendricks schockiert. Hendricks habe sich 1996 als erster Imam der Welt als schwul geoutet. Er habe als Aktivist mit interreligiösen Gemeinschaften weltweit zusammengearbeitet und über viele Jahre unabhängige Forschungen zum Thema «Islam und sexuelle Vielfalt» durchgeführt.
Einer Umfrage von Planetromeo zufolge wählen queere Männer die AfD auf Platz 1. Der Berliner Kulturanthropologe Patrick Wielowiejski findet solche Befragungen «dilettantisch» und «wertlos» (MANNSCHAFT berichtete).
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