«Das verwundert uns» – Kritik an Infantinos Trump-Reise

Norwegens Fussballpräsidentin Lise Klaveness mag offene Worte

Foto: Twitter/lise klaveness
Foto: Twitter/lise klaveness

FIFA-Präsident Gianni Infantino glänzt vor dem Kongress seines Verbandes in Paraguay zunächst mit Abwesenheit. Lise Klaveness,

lesbische Ex-Kickerin und Infantino-Kritikerin, reagiert verständnislos.

Vor dem FIFA-Kongress in Paraguay hat Weltverbandspräsident Gianni Infantino abermals deutliche Kritik aus Norwegen auf sich gezogen. Sie und der norwegische Fussballverband NFF hätten keine offiziellen Informationen zu Infantinos Terminkalender in dieser Woche erhalten, sagte Verbandspräsidentin Lise Klaveness der Nachrichtenagentur NTB.

«Das verwundert uns. Es ist wichtig, dass er die Tage anwesend ist, an denen wir anwesend sind. Das ist der wichtigste Treffpunkt für uns», sagte sie. «Hier findet die Demokratie statt.»

Am Donnerstag findet in Asunción in Paraguay der Kongress der FIFA statt. Entgegen der üblichen Praxis nahm Infantino nicht an den üblichen Vortreffen der sechs Konföderationen teil. Stattdessen flog er nach Saudi-Arabien, wo er unter anderem an der Seite von US-Präsident Donald Trump an einer Investorenkonferenz teilnahm.

«Grossartiger Job, Gianni», schwärmte Trump auf der Bühne in Riad über Infantino. Die WM 2026 findet in den USA, Kanada und Mexiko statt, die Weltmeisterschaft 2034 steigt in Saudi-Arabien. Medienberichten zufolge soll Infantino nun voraussichtlich erst am späten Mittwochabend in Asunción landen.

Klaveness ist derweil bereits am Dienstag nach Paraguay gereist, wo sich Vertreter der 211 FIFA-Mitgliedstaaten treffen. Ein ursprünglich physisch geplantes Treffen des FIFA-Councils in Asunción, unter anderem mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf, wurde auf Freitag vergangener Woche vorverlegt und digital abgehalten, um in Infantinos Zeitplan zu passen.

«Das ist eine Entwicklung, die es wert ist, um Fragen dazu zu stellen - nicht nur für die Presse, sondern auch für uns», sagte Klaveness, die als eine führende Kritikerin von FIFA und Infantino gilt, der Agentur. «Wenn er nicht da ist, ist das besorgniserregend.»

Klaveness ist eine Freundin klarer Worte. Im Vorfeld der WM in Katar hatte sie deutliche Kritik am Gastgeber geübt. «Die FIFA muss alle Massnahmen ergreifen, um Veränderungen herbeizuführen», hatte sie erklärt und nannte LGBTIQ-Rechte, Diversität und Anti-Diskriminierung als Beispiele (MANNSCHAFT berichtete).

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