++ Queere Narren im Rathaus Osnabrück ++ Bremen wird «Rainbow City» ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 6. November.
++ Queere Narren im Rathaus Osnabrück ++
Symbolische Machtübergabe – in vielen niedersächsischen Rathäusern ziehen am 11.11. die Narren ein und läuten damit auch für den Nordwesten die fünfte Jahreszeit ein. Höhepunkte der Session sind dann vielerorts die grossen Strassenumzüge im Februar.
In Osnabrück freuen sie sich auf ein Novum bei der Proklamation des neuen Stadtprinzenpaares. Erstmal werde es einen Stadtprinz mit ausländischem Pass geben, teilte der Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval vorab mit. Das Motto der Session 23/24 dort lautet: «Kreuz und queer – kunterbunt das sind wir.» (dpa)
++ Landeskomitee will sich zum Synodalen Weg bekennen ++
Das Landeskomitee der Katholik*innen in Bayern will auf seiner Vollversammlung am Wochenende in Würzburg ein «klares Bekenntnis» zum Synodalen Weg und zur Umsetzung der dort gefassten Beschlüsse abgeben. Das kündigte der Chef des Laien-Gremiums, Joachim Unterländer, am Donnerstag an. «Dieser Weg muss weitergehen», sagte er. Auch die Weltsynode, deren erste Runde Ende Oktober in Rom zu Ende gegangen war, stimme hoffnungsvoll. Es sei ein Einstieg gelungen, wenngleich auch etwas vorsichtiger als beim Synodalen Weg in Deutschland (MANNSCHAFT berichtete).
Beim Synodalen Weg in Deutschland hatten Bischöfe und Laien gemeinsam um Reformen für die katholische Kirche gerungen. Der Reformprozess war als Folge der Missbrauchsskandale eingeleitet worden. Die Synodalversammlung hatte im März nach einem mehr als dreijährigen Prozess vorsichtige Reformen beschlossen – beispielsweise, dass offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare zugelassen werden sollen und das Diakonat auch für Frauen offen stehen soll. (dpa)
++ Bremen wird «Rainbow City» ++
Für die Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Gesellschaft schliesst sich die Stadt Bremen dem internationalen Netzwerk «Rainbow Cities» an. «Damit gehen wir einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer offenen Gesellschaft, die das Recht aller Menschen akzeptiert, zu sein, wie sie sind, und zu lieben, wen sie lieben», teilte Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD) am Freitag mit.
Ziel des Netzwerkes ist die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber LGBTIQ. «Das Netzwerk ist dazu da, in der lokalen Politik den Austausch von Erfahrungen zu den Themen der sexuellen Vielfalt und Orientierung zu pflegen», erklärte Schilling. Einmal jährlich finde dazu ein Treffen in einer der Mitgliedsstädte statt. Dem Netzwerk haben sich bislang 39 Städte angeschlossen, darunter Wien, Amsterdam, Madrid, Berlin, Hamburg und Hannover. (dpa)
++ LSU-Chef Vogt tritt ab ++
Die LSU hat einen neuen Bundesvorsitzende: Sönke Siegmann aus Osnabrück tritt die Nachfolge des scheidenden Bundesvorsitzenden Alexander Vogt an.
In dessen Amtszeit fiel u.a. die Öffnung der Ehe (MANNSCHAFT+) und neuerdings sogar eine Annäherung durch den CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz. «Die Stimmung gegenüber der LSU hat sich grundlegend geändert», hiess es kürlich zum 25. Jubiläum.
LGBTIQ-sensible Pflege in München ausgezeichnet ++
Das Münchenstift erhielt erneut von der Schwulenberatung Berlin das LGBTIQ-Qualitätssiegel «Lebensort Vielfalt» für die Tagespflege in Neuhausen im Haus Heilig Geist. «Gerade im Hinblick auf ihre, häufig von Diskriminierung geprägte, Biografie haben älteren Lesben und Schwulen sowie trans und inter Personen ein Recht auf eine von Respekt und Wertschätzung geprägte personzentrierte Versorgung», erklärte Münchenstift-Geschäftsführerin Renate Binder.
Der Auszeichnung vorausgegangen ist eine intensive einjährige Qualifizierungsphase, bei der in 101 Kriterien der diskriminierungsfreie Umgang mit sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten sowohl bei Gästen der Tagespflege wie auch bei Angestellten durch die Schwulenberatung Berlin geprüft wurden. Hierbei wurden besonders die Themenbereiche Unternehmenspolitik und Kommunikation, Personalmanagement, Transparenz und Sicherheit, Pflege, Versorgung und Begleitung sowie Lebenswelten untersucht.
++ Beschäftigte der Berliner Verwaltung gründen Regenbogennetzwerk ++
Queere Beschäftigte der Verwaltungwollen sich noch besser vernetzen. Eine erste offizielle Versammlung des sog. Regenbogennetzwerks der Verwaltung fand an diesem Dienstag statt. Das teilte die Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales mit, die auch für Antidiskriminierung zuständig ist. Das Netzwerk «soll den kollegialen Austausch sowie eine höhere Sensibilität für queere Lebensweisen in der Verwaltung fördern.»
Die Entstehung des Netzwerkes wurde federführend von der Finanzverwaltung unterstützt, die für das Landespersonal zuständig ist. Finanzsenator Evers (CDU) betonte, die Beschäftigten der Verwaltung seien in ihrer Vielfalt ein Spiegelbild der Stadt. «Mit dem Regenbogennetzwerk der Berliner Verwaltung verdeutlichen wir unseren gemeinsamen Anspruch, diese Vielfalt weiter zu fördern und sichtbar zu machen». Man will u.a. noch an einem neuen Führungskräfteleitbild arbeiten. Die Initiative für das Regenbogennetzwerk geht zurück auf das Diversity-Landesprogramm und den LGBTIQ Aktionsplan von 2019 der Initiative «Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt». (dpa)
++ Kim Petras für «1Live Krone» nominiert ++
Vor der Verleihung der «1Live Krone» lädt der Radiosender in diesem Jahr wieder zur Wahl der «aufregendsten Künstler*innen des Landes» ein. Hörer*innen können ab sofort und bis einen Tag vor der Verleihung in acht Kategorien abstimmen. Über 30 Personen aus Pop, Dance, Hip Hop und R&B stehen zur Auswahl.
Zu den Nominierten gehört auch trans Sängerin Kim Petras, die als beste Künstlerin neben Ayliva, Lea, Lena und Nina Chuba gewählt werden kann. Die Vergabe der Preise findet am 30. November, zu sehen ab 20.15 Uhr live im WDR, statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Donya Farahani.
++ Filmfestival zeigt Komödie über Homophobie ++
Das 33. Festival des osteuropäischen Films wartet in diesem Jahr in der zweitgrössten Stadt Brandenburgs mit 17 Weltpremieren auf, 59 Werke haben in Cottbus Deutschlandpremiere. Von Dienstag bis zum Wochenende sind in acht Spielstätten insgesamt rund 150 Filme aus 40 Ländern zu sehen. Verbunden sind die Festivalkinos mit blauen Linien, die Altstadt ist für die Schau bereits in blaues Licht getaucht. In den drei Wettbewerbskategorien Spielfilm, Kurzfilm und Jugendfilm werden Preise in Höhe von insgesamt knapp 70’000 Euro vergeben.
Weltpremiere haben unter anderem der Film «Clara» des rumänischen Regisseurs Sabin Dorohoi und «The Well» von Rufat Ray aus Aserbaidschan. Der Festivalsamstag (11.11.) steht wie im Vorjahr ganz im Zeichen der Ukraine. «Das ukrainische Kino gehört weiterhin zu den kreativsten Filmlandschaften Europas», sagte Programmdirektor Bernd Buder. «Wir zeigen Coming-of-Age-Filme, eine Komödie über Homophobie, Filme über traumatische Kriegserfahrungen und auch einen Krimi über die Sowjetzeit im Hitchcock-Stil.» (dpa)
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