World Pride boykottieren? LGBTIQ haben «eine Zielscheibe auf dem Rücken»
In D.C. hält man nichts von der Forderung
Eine internationale LGBTIQ-Organisation ruft dazu auf, die World Pride in den USA zu boykottieren. Grund: Das Land werde von einem «faschistischen Regime» regiert.
Die African Human Rights Coalition (AHRC) fordert zum Boykott der Worldpride in D.C. auf. In einer Pressemitteilung warnt sie Menschen und LGBTIQ-Organisationen, dass der Veranstaltungsort «besondere Gefahren» für ausländische LGBTIQ-Besucher*innen mit sich bringen könnte, insbesondere nach Donald Trumps Rückkehr ins Weisse Haus.
Die Grossveranstaltung soll zwischen dem 17. Mai und dem 8. Juni in Washington D.C. ausgetragen werden und ein «lebendiges und innovatives Programm mit Veranstaltungen und kulturellen Angeboten» bieten.
Des weiteren erklärte Melanie Nathan. Executiv-Direktorin der AHRC, dass die USA von einem «faschistischen Regime» regiert würden, und forderte die World Pride sowie die Mutterorganisation Inter Pride dazu auf, ihre Entscheidung über den Austragungsort zu überdenken.
«Obwohl es wahrscheinlich unmöglich ist, die Veranstaltung so kurzfristig an einen anderen Ort zu verlegen, muss World Pride erwägen, sich aus den USA zurückzuziehen, und eine deutliche Stellungnahme abgeben, in der die Vereinigten Staaten für das gefährliche Umfeld verurteilt werden, das sie für LGBTIQ-Personen darstellen, die ins Land einreisen», erklärte ein Sprecher.
Seit seiner Rückkehr ins Weisse Haus hat Trump zahlreiche homophobe und transfeindliche Richtlinien durchgesetzt und anti-LGBTIQ-Exekutivanordnungen erlassen (MANNSCHAFT berichtete).
Die AHRC ist der Ansicht, dass die USA «kein freies demokratisches Land mehr» seien, und beschuldigt Trump sowie Vizepräsident JD Vance, eine «weisse suprematistische, frauenfeindliche, rassistische, xenophobe, islamfeindliche und antisemitische» Politik zu betreiben.
Nathan rief Organisationen und die gesamte Community dazu auf, kein Geld bei US-amerikanischen Unternehmen auszugeben – auch nicht zur World Pride – und forderte LGBTIQ-Personen, insbesondere trans und nicht-binäre Menschen, auf, nicht in die USA zu reisen.
Die Organisator*innen der World Pride wiesen die Forderung zurück. Ein Boykott sende die falsche Botschaft, so der Capital Pride Alliance Executive Director Ryan Bos gegenüber dem Advocate. «Wir müssen uns zusammen zeigen», erklärte Bos. «Wir müssen Resilienz und Widerstand zeigen, um sicherzustellen, dass wir gehört und gesehen werden.»
«Ihr habt höchstwahrscheinlich eine Zielscheibe auf dem Rücken.»
African Human Rights Coalition
Melanie Nathan warnte mit drastischen Worten: «Ihr habt höchstwahrscheinlich eine Zielscheibe auf dem Rücken.» Die African Human Rights Coalition fordert die World Pride auf, eine unmissverständliche Verurteilung und Solidaritätsbekundung abzugeben und die gesamte Feindseligkeit zu benennen, die die Vereinigten Staaten aktuellen gegenüber ihren LGBTIQ-Bürger*innen an den Tag legen.
Sie sind schwul, lesbisch oder trans: die Geschwister, Kinder, «Niblings» und Eltern von Promis. Ob Cher, Chris Evans oder Politiker wie Franz Müntefering: Sie stehen zu ihren queeren Familienmitgliedern. Eine Auswahl.
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