Trump will trans Personen vom Frauensport ausschliessen
Mit juristischem Widerstand wird gerechnet
Der US-Präsident sagt, er bekämpfe «militante Transgender-Ideologie». Kritiker*innen halten dagegen: Das Dekret von Trump trage zur gesellschaftlichen Spaltung bei und gefährde die psychische Gesundheit Betroffener.
US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, das trans Menschen von der Teilnahme am Frauensport ausschliessen soll, insbesondere an öffentlichen Schulen und Hochschulen. «Mit diesem Dekret ist der Krieg gegen den Frauensport beendet», erklärte Trump im Weissen Haus und kritisierte wie bereits häufig zuvor die in seinen Augen «militante Transgender-Ideologie» der «radikalen Linken».
Bildungseinrichtungen droht der Entzug von Bundesmitteln, wenn sie trans Athletinnen erlauben, in Teams anzutreten, die nicht ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entsprechen. Auch Schulen, die trans Menschen Zugang zu Umkleideräumen gewähren, die nicht mit dem Geburtsgeschlecht übereinstimmen, könnten sanktioniert werden. In den USA gelten Schulen und Hochschulen oft als Talentschmieden. Sie spielen deshalb eine zentrale Rolle im Profisport.
«Ein Ausschluss von trans Personen führt zu Stigmatisierung und Marginalisierung und steht im Widerspruch zu den Werten von Fairness, Inklusion und Respekt, die den Sport auszeichnen.
Hochschulsportverband adh
Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) hat das Dekret von Trump scharf kritisiert. «Hochschulsport soll allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Identität die Möglichkeit zur sportlichen Teilhabe bieten», sagte der adh-Vorstandsvorsitzende Jörg Förster auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
«Ein Ausschluss von trans Personen führt zu Stigmatisierung und Marginalisierung und steht im Widerspruch zu den Werten von Fairness, Inklusion und Respekt, die den Sport auszeichnen», heisst es weiter. Das Dekret widerspreche den Grundsätzen des adh «fundamental». Der Hochschulsportverband bekenne sich im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu den Prinzipien von Vielfalt, Gleichberechtigung und nachhaltiger Entwicklung.
Der Präsident erwarte derweil auch vom Nationalen Olympischen Komitee der USA, dass es künftig keine «Männer im Frauensport» mehr zulässt, hatte zuvor eine Sprecherin des Weissen Hauses erklärt. In der Vergangenheit hätten zahlreiche Frauen in den USA darunter leiden müssen, dass sie einerseits gegen männliche Konkurrenten antreten, andererseits auch mit Männern duschen mussten. Die nächsten Olympischen Sommerspiele werden 2028 in Los Angeles stattfinden. Zuletzt wurde das Grossereignis in Paris veranstaltet – mit gutem Abschneiden für das Team LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete).
Das neue Dekret reiht sich in eine Serie ähnlicher Massnahmen der Trump-Regierung ein, darunter Einschränkungen für trans Personen im US-Militär (MANNSCHAFT berichtete). Zudem wurden Diversity-Programme aufgelöst (MANNSCHAFT berichtete).
Wie bei vorherigen Dekreten wird auch hier mit juristischem Widerstand gerechnet. Gegner*innen argumentieren, dass es bislang wenig fundierte Belege dafür gibt, dass trans Athletinnen den Frauensport im grossen Stil dominieren. Sie verweisen darauf, dass Sportorganisationen bereits differenzierte Regelungen entwickelt haben, die wissenschaftliche Faktoren wie etwa den Hormonspiegel berücksichtigen
Kritiker*innen warnen, dass solche Massnahmen eher politische Polarisierung fördern, anstatt faire Lösungen für den Sport zu schaffen. Zudem besteht die Sorge, dass der Ausschluss von trans Jugendlichen deren psychische Gesundheit gefährden könnte.
Zwar hat der US-Präsident per Dekret eine gewisse Autorität, jedoch dürfen seine Anordnungen nicht gegen bestehende Gesetze oder die Verfassung verstossen. Sollten sie rechtliche Grenzen überschreiten oder als diskriminierend gewertet werden, könnten Gerichte sie aufheben.
Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (MANNSCHAFT berichtete).
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