++ CSD verurteilt AfD-Plakate ++ Queere Ampel für Darmstadt ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Plakat der AfD (Foto:CSD München)
Plakat der AfD (Foto:CSD München)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 5. Juni 2023.

++ CSD München verurteilt AfD-Plakate ++

Im Hintergrund der geplanten Drag-Lesung in einer Münchner Stadtbibliothek am 13. Juni hat die AfD queerfeindliche Plakate in Umlauf gebracht. Tobias Oliveira Weismantel, einer der Sprecher*innen des CSD München, sagte dazu: «Bildsprache und Polemik des Plakats erinnern stark an die Propaganda der 30er Jahre. So etwas dürfen wir nie wieder zulassen!»

Der CSD hat daher alle Bürger*innen aufgerufen, am 13. Juni bei der Solidaritätsdemo «München ist bunt» am Rosenkavalierplatz um 15.30 Uhr gemeinsam ein Zeichen zu setzen.

++ Queere Ampel für Darmstadt ++

Am 19. August findet die Pride statt. Schon jetzt wurde hier, am Startpunkt der Parade, eine queere Ampel installiert. Neu widmet sich auch das Darmstädter Stadtarchiv der Geschichte der queeren Community, berichtet die FR.

Am Dienstag wurden die Lichtsignale an der Ecke Alexanderstrasse/Karolinenplatz/Cityring durch Mobilitätsdezernent Michael Kolmer (Grüne) enthüllt, die schwul-lesbische Ampelpärchen zeigen.

++ Anastasia-Bewegung rechtsextrem ++

Laut Brandenburger Verfassungsschutz ein rechtsextremen Verdachtsfall, erklärte Verfassungsschutz-Chef Müller am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags auf Anfrage einer Linken-Abgeordneten. Dem Netzwerk werden verschiedene Siedlungsprojekte zugeordnet. Ein grösseres befindet sich in Grabow in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bewegung beruft sich auf die Romangestalt Anastasia eines russischen Gegenwartsautors und soll Verbindungen insbesondere nach Österreich und in die Schweiz unterhalten.

«Teile der Anastasia-Buchreihe weisen verfassungsschutzrelevante Elemente auf, die mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unvereinbar sind», erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. So enthalte die Buchreihe eine in Teilen völkische, rassistische und antisemitische, laut Amadeu Antonio Stiftung auch homophobe Ideologie.

++ Mehr Scheidungen bei Homopaaren ++

Ehepaare, die sich im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen scheiden liessen, waren zuvor im Durchschnitt 15,3 Jahre verheiratet. Damit hat der sogenannte Bund fürs Leben immerhin etwas länger gehalten als zehn Jahre zuvor, als die Paare es bis zur Scheidung auf 14,6 Jahre brachten, wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch mitteilte.

Bei gut der Hälfte der Trennungen – 52,2 Prozent – ging die Initiative von den Frauen aus. In 5,5 Prozent der Scheidungsfälle stellten die Eheleute den Antrag gemeinsam, in 42 Prozent waren es die Ehemänner. Seit 2019 werden Scheidungen gleichgeschlechtlicher Paare statistisch erfasst: Im Jahr 2022 waren es 246 Paare, etwas mehr als 2021 mit 233 Paaren. (dpa)

++ Lesbenfeindlichkeit im Theater ++

Vorfall in Stralsund: Zwei Frauen sollen sich während eines philharmonischen Konzerts geküsst, unterhalten und getrunken haben. Davon hätten sich Zuschauer*innen gestört gefühlt und sich in der Pause bei einer Theatermitarbeiterin beschwert, sagte ein Sprecher des Theaters am Montag. Diese habe sich den Frauen zugewandt und sich «mit einer sehr unglücklichen und eigentlich nicht akzeptablen Wortwahl» geäussert. Offenbar hätte das Paar dies als Aufforderung zum Gehen verstanden.

Das Theater hatte sich bereits auf Instagram für den Vorfall am Donnerstag entschuldigt. «Das Verhalten der betreffenden Mitarbeiterin entsprach in keinster Weise der Haltung des Hauses als weltoffene, tolerante und der Diversität verpflichteten Einrichtung.» Man werde sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederhole. «Dass Gäste des Hauses verwiesen werden, ist natürlich nicht üblich», so der Sprecher. Normalerweise müssten Beschwerden weitergegeben und gemeinsam mit den Gästen nach einer Lösung gesucht werden. Man befinde sich mit einer der Betroffenen via Social Media im Austausch. Die Betroffenen hatten laut Sprecher «verständlicherweise» ihrem Unmut im Internet Luft gemacht. Daraufhin hätten viele Nachrichten das Theater erreicht.

++ Mehr Engagement Queers in Kirche gefordert ++

Frauen in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) haben die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gefordert. Zudem pochen sie in einem Positionspapier auf eine grössere Öffnung der Kirche für queere Menschen. Das Papier hat die Frauenvollversammlung bei einer Tagung im thüringischen Neudietendorf verabschiedet, wie die EKM am Sonntag mitteilte.

Gewalt an Frauen, Mädchen und weiblich wahrgenommenen Personen, Grenzüberschreitungen und Diskriminierung müssten bekämpft werden, heisst es unter anderem in dem Papier. Die EKM und ihre Gemeinden sollten entsprechende Kampagnen zur Sensibilisierung und Fortbildungen anbieten. Zudem sollten sie über Hilfen informieren sowie Schutz- und Gesprächsräume für Betroffene von Diskriminierung und Gewalt ermöglichen. «Queere Personen müssen sich in der Kirche angenommen und verstanden fühlen», heisst es weiter in dem Papier. Bildungsarbeit auf allen kirchlichen Ebenen über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sei dafür nötig. «Es braucht eine Sprache und Verkündigung, mit der sich LGBTIQ angesprochen fühlen.»

++  #OutInChurch ausgezeichnet ++

Ende Mai wurden die Preisträger*innen des Cusanus-Preises für besonderes gesellschaftliches Engagement der Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk ausgewählt. Angesichts einer grossen Zahl an qualifizierten Bewerbungen hat sich die Jury entschieden, den diesjährigen Preis gleich dreimal zu vergeben.

Eine Auszeichnung erhalten Hendrik Johannemann (Altcusaner) und Burkhard Hose (Hochschul pfarrer, Würzburg) für ihr Engagement in der Initiative #OutInChurch. Die Preisverleihung findet am 23. Juni in Bonn statt.

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