++ Homophober Angriff in Augsburg ++ Mpox-Fälle in Berlin nehmen zu ++

Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland

Symbolbild: dpa
(Bild: dpa)

Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.

Unser Nachrichtenüberblick ab dem 26. März 2025.

++ Zwei Männer in Augsburg angegriffen und homophob beleidigt ++

Nach der Tat am Sonntag seien nun drei 22, 23 und 24 Jahre alte Verdächtige festgenommen worden, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft München am Freitagabend gemeinsam mit. Gegen sie sei Haftbefehl wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erlassen worden. Sie befänden sich in U-Haft. Eine Gruppe Männer soll in der Altstadt auf einen 28-Jährigen losgegangen sein und ihn geschlagen haben. Ein Zeuge (26), der zu Hilfe gekommen sei, sei ebenfalls geschlagen worden. Beide Männer wurden getreten, u.a. gegen den Oberkörper und den Kopf. Ausserdem seien sie queerfeindlich beleidigt worden.

Direkt danach seien die 22 und 23 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen, zunächst aber wieder entlassen worden. Nun habe man zwei weitere mutmassliche Beteiligte im Alter von 24 Jahren ermittelt - aber nur einer der beiden kam in U-Haft. Weil es sich um Hasskriminalität handeln könnte, ermitteln die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) der Generalstaatsanwaltschaft München und die Kriminalpolizei Augsburg gemeinsam. (dpa)

++ Mpox-Fälle in Berlin nehmen zu ++

Insgesamt sind im laufenden Jahr 43 Mpox-Fälle an die Berliner Gesundheitsämter gemeldet und ans LAGeSo übermittelt worden, teilen Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) und Schwulenberatung Berlin mit. In den beiden Vorjahren waren es im selben Zeitraum 9 und 10 Fälle. Dies zeigt der Epidemiologische Wochenbericht des LAGeSo, der am Donnerstag erschienen ist. Vergangene Woche wurden insgesamt 10 Fälle übermittelt – die höchste wöchentliche Fallzahl für 2025 und die höchste seit 2022.

Betroffen sind ausschliesslich Männer im durchschnittlichen Alter von 35 Jahren. Infiziert haben sich die meisten wahrscheinlich in Berlin. Die Meldezahlen liessen vermuten, dass sich das Infektionsgeschehen aktuell weiter ausbreiten könnte. In den vergangenen Jahren hätten internationale Grossevents und Festivals für Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), im Frühjahr und Frühsommer zu längeren Übertragungsketten beigetragen. Alexander Straßmeir, LAGeSo-Präsident rät: «Die Impfung gegen Mpox ist die wichtigste Präventionsmassnahme.»

++ Köln bekommt neue queere Party ++

Die neuen Partyreihe «Discodudes» (dt. Disco-Kerle) schliesse «eine langwährende musikalische Lücke im queeren Party-Angebot», heisst es in einer Pressemitteilung. Es sei eine Lücke, die seinerzeit von der legendären Freitags-Party Heroes gefüllt war. Discodudes finde demnach auch freitags statt, als «neues glamouröses und wildes Highlight im queeren Kölner Nightlife».

Die Reihe startet diese Woche (28.3.) um 23 Uhr in Reineke Fuchs (Aachener Strasse 50). Eintritt 15 Euro im Vorverkauf bzw. 20 Euro an der Abendkasse. Zur Musik erfährt man, es sollen «Happy Sounds»: ein Mix aus Disco- und House Music, von Klassikern und Remixen bis zu aktuellen Tracks. Dazu gibt es Performance-Künstler*innen und Live Acts. Mehr Infos finden sich hier.

++ Bundeswehr verteidigt auch den CSD ++

Die Gesellschaft muss sich aus Sicht des neuen Chefs des Landeskommandos Baden-Württemberg mental auf den Kriegsfall einstellen. Trotz zahlreicher Krisen und Kriege würden sich immer noch viele Menschen gar nicht mit dem Thema beschäftigen, sagte der Kapitän zur See, Michael Giss, der dpa. «Es gibt noch wahnsinnig viele Bevölkerungsteile, die völlig in der Friedensdividende verhaftet geblieben sind», kritisiert er. «Ich sage immer: Krieg geht alle an.» Der 60-Jährige führt das Landeskommando der Bundeswehr seit rund einem halben Jahr.

Viele Menschen würden nichts anderes kennen als eine «friedliche, von Freunden umzingelte Welt», ohne Grenzen, so Giss. «Ich werfe es den Leuten nicht vor. Sie kennen nichts anderes. Aber jetzt ist die Zeit, wo wir ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen müssen.» Auch in Russland herrsche Frieden, aber in diesem Frieden wolle man schliesslich nicht leben. «Wenn Putin bestimmt, was wir hier tun, dann gibt es auch keinen Christopher-Street-Day mehr – denn den mag er überhaupt nicht.» (dpa)

++ Brandenburg gegen Homophobie ++

++ Brandenburg gegen Homophobie ++

Der Brandenburger Landtag hat sich zum Verbot extremistischer Handlungen in Schulen bekannt. «Extremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und Islamfeindlichkeit haben an den Schulen keinen Platz», sagte Bildungsstaatssekretär Hendrik Fischer im Parlament. Die Schüler*innen sollten nach dem staatlichen Bildungsauftrag im Sinne demokratischer Grundsätze erzogen werden.

Der Landtag lehnte einen Gesetzentwurf der AfD-Fraktion mit breiter Mehrheit ab, mit dem ein Paragraf im Schulgesetz zum Verbot verfassungsfeindlicher Handlungen ersetzt werden sollte. Die AfD sieht eine einseitige politische Beeinflussung von Schüler*innen und will ein Verbot von Indoktrination - einer Art Manipulation - durchsetzen. Die Koalitionsfraktionen von SPD und BSW sowie die oppositionelle CDU stimmten dagegen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Hohloch, erklärte, es existiere kein flächendeckendes Extremismusproblem an den Brandenburger Schulen. (dpa)

++ AfD will Pride-Flaggen verbieten ++

Die AfD-Fraktion plant, am Freitag einen Antrag in den Landtag Sachsen-Anhalt einzubringen, der das Hissen der Regenbogenflagge an Schulen verbieten soll. Der Lesben-, Schwulen- & Queerpolitisch Runde Tisch Sachsen-Anhalt (LSQpRT), warnt vor diesem «weiteren Angriff auf die queere Community – diesmal unter dem Deckmantel des natürlichen und traditionellen Familienbildes». Dies sei nichts anderes als ein durchsichtiger Versuch, queere Menschen unsichtbar zu machen und zu diffamieren. Der Antrag sei «queerfeindliche Hetze – und ein Angriff auf die Demokratie».

«Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass wir immer wieder mit Anträgen und Kleinen Anfragen konfrontiert werden, die einzig und allein das Ziel haben, queeres Leben zurück in die Unsichtbarkeit zu drängen», so Daria Kinga Majewski, Sprecherin des LSQpRT. Es sei höchste Zeit, «dass sich alle demokratischen Kräfte mit klarer Haltung dagegenstellen». Mika Taube vom LSQpRT ergänzt: «Die AfD will Schulen zu Orten der Angst machen.»

Gericht in Japan: Das Verbot der Ehe für alle ist «unzumutbar» und verfassungswidrig. Es ist bereits das fünfte Urteil zu dem Thema (MANNSCHAFT berichtete).

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