Lesbischen Frauen wurde Wohnung verweigert: «Politisches Versagen»
Ein Fall aus Kärnten
Zwei Frauen wurde in Kärnten ein Mietvertrag verweigert – aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Die Homosexuelle Initiative (Hosi) Wien verurteilt diesen Fall offener Homophobie auf das Schärfste und fordert einmal mehr einen umfassenden Diskriminierungsschutz für LGBTIQ-Personen.
«Wenn zwei Frauen eine Wohnung verweigert wird, nur weil sie lesbisch sind, dann sprechen wir hier von einem existenziellen Problem», erklärt Ann-Sophie Otte, Obfrau der Hosi Wien. «Niemand würde eine so offene Diskriminierung von ethnischen Minderheiten oder Menschen mit Behinderungen akzeptieren, und genau deshalb werden sie vom Gesetz bereits geschützt. Es ist völlig unverständlich, warum das Gesetz nicht längst entsprechend angepasst wurde, um auch queere Menschen vor solchen Übergriffen zu schützen oder ihnen zumindest rechtliche Schritte zu ermöglichen.»
Otte zeigt sich empört darüber, dass solche Fälle im Jahr 2025 noch immer nicht rechtlich geahndet werden können: «Dass diese Realität weiterhin möglich ist, ist ein Armutszeugnis – für unsere Gesellschaft, aber insbesondere für die Politik. Menschen dürfen nicht länger dem Gutdünken von Vermieter*innen oder Dienstleister*innen ausgeliefert sein, nur weil sie queer sind.»
Der Fall liegt schon eine gewisse Zeit zurück, wurde aber nun von der Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW) öffentlich gemacht und sorgt nun für Wirbel.
«Dass ein umfassender Diskriminierungsschutz im aktuellen Regierungsprogramm vollständig fehlt, ist nicht nur ein Versäumnis, sondern ein politisches Versagen», so Otte weiter. «Die Bundesregierung ist in der Pflicht, endlich das Gleichbehandlungsgesetz zu reformieren und umfassenden Schutz vor Diskriminierung in allen Lebensbereichen und für alle Diskriminierungsgründe umzusetzen. Alles andere ist eine bewusste Ignoranz gegenüber der Realität, mit der queere Menschen tagtäglich konfrontiert sind.»
Gescheitert sei das bisher an der ÖVP. «Nachdem jetzt niemand mehr abstreiten kann, dass es sich hier um ein reales Problem handelt, rufen wir sie auf, ihren Widerstand aufzugeben und endlich von Diskriminierung betroffene Menschen zu schützen statt jene, die diskriminieren», so Otte.
Viraler Tweet zu türkischem Militär: Müssen nur Tops dienen? (MANNSCHAFT berichtete).
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