J.K. Rowling wirft Labour-Partei Verrat an Frauen vor

Die «Harry Potter»-Autorin kennt seit Jahren kaum ein anderes Thema als die Trans-Debatte

Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling (Foto: Debra Hurford Brown / Tbp2018 / Wiki Commons)
Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling (Foto: Debra Hurford Brown / Tbp2018 / Wiki Commons)

J.K. Rowling hat sich in den britischen Wahlkampf eingemischt. Sie werde voraussichtlich nicht für die Labour-Partei stimmen wegen des Standpunkts der Partei in der Debatte um Rechte für trans Menschen, schrieb Rowling in einem Gastbeitrag in der Londoner Times am Samstag.

Sie warf den Sozialdemokrat*innen vor, Frauen im Stich gelassen zu haben, die sich besorgt über die Rechte von Frauen geäussert hatten.

Rowling macht seit Jahren mit umstrittenen Äusserungen in der Debatte um Rechte für trans Menschen auf sich aufmerksam. Sie stellt sich auf den Standpunkt, das biologische Geschlecht könne nicht geändert werden. Die 58-Jährige warnt vor Gefahren für Frauen, wenn nach Geschlechtern getrennte Räume wie Sammelumkleiden und Toiletten trans Menschen offenstehen.

Radcliffe und Watson distanzierten sich Kritiker*innen werfen ihr vor, die Gefahren zu übertreiben und Hass gegen trans Menschen zu schüren. Prominente Schauspieler*innen aus den «Harry Potter»-Filmen wie Hauptdarsteller Daniel Radcliffe und Hermine-Darstellerin Emma Watson (beide 34) distanzierten sich von ihr (MANNSCHAFT berichtete).

Rowling ist aber wegen ihrer Äusserungen auch Hass ausgesetzt. Erst kürzlich wurde ein Mann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er im Internet Morddrohungen gegen die Schriftstellerin und die Labour-Abgeordnete Rosie Duffield verbreitet hatte. Duffield hatte vor einigen Jahren für ihre Äusserung, nur Frauen hätten eine Gebärmutter, von Labour-Chef Keir Starmer einen Rüffel erhalten.

Tony Blair definiert Geschlechter über Geschlechtsorgane Inzwischen hat Starmer, der angesichts von Wahlumfragen für den Urnengang am 4. Juli bereits als designierter Premierminister gilt, seine Ansichten verändert. Er stimme einer Äusserung von Ex-Premier Tony Blair zu, dass biologisch eine Frau eine Vagina habe und ein Mann einen Penis, sagte er vor Reporter*innen bei einem Wahlkampfauftritt in dieser Woche. Rowling geht das jedoch nicht weit genug. Die Labour-Partei weise besorgte Frauen ab und greife sie an. Das müsse aufhören, forderte sie.

Fran Lebowitz fragt: «Warum die Aufregung über trans Rechte?» Die lesbische Intellektuelle findet, man sollte sich besser über andere Dinge echauffieren (MANNSCHAFT berichtete).

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