Ist Spongebob ein Teil der LGBTIQ-Familie?

Ein Tweet des Kindersenders Nickelodeon sorgt für Verwirrung im Netz

Nickelodeon zeigt in einem Tweet zum Pride Monat seine Unterstützung für LGBTIQ. Dass dabei auch Spongebob Schwammkopf abgebildet ist, sorgte für Gerüchte um dessen Sexualität.

«Wir feiern mit der LGBTIQ-Community und deren Allies in diesem Monat und in allen anderen», schrieb der Sender auf Twitter. Dazu zeigte er drei Bilder. Sie zeigen die bisexuelle oder lesbische Figur Korra von «Die Legende von Korra», den trans Schauspieler Michael Cohen, der in «Henry Danger» mitspielte sowie Spongebob Schwammkopf.

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Die Reaktionen der User*innen gehen auseinander. Während ihn einige in der Community willkommen heissen, sehen ihn andere als den Ally, den Nickelodeon angesprochen hatte. Wieder andere werfen dem Sender vor, mit der «Gay-Propaganda» nicht einmal vor Kindercartoons halt zu machen.

Besonders überraschend ist das vermutliche Outing des Schwammes für viele aber nicht. «Spongebob ist schwul? Ich meine, er hatte ja sogar ein Baby mit Patrick», schrieb ein User. Andere posteten Szenen aus der Serie, in der er geschminkt ist, sich weiblich kleidet oder sich eben als Mutter um die von Patrick und ihm adoptierte Jakobsmuschel kümmert. Damit zeigen sie, dass Spongebob noch nie dem gängigen Bild eines Heteros entsprochen hat.

Spongebob-Schöpfer Stephen Hillenburg äusserte sich bereits 2002 zur Sexualität Spongebobs und sagte, er sehe ihn als «fast schon asexuell». Spongebob sei «speziell» aber nicht dazu designed, schwul zu sein, sagte Hillenburg damals gegenüber Wall Street Journal.

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Die Community möge die Show wegen der toleranten Grundhaltung. Ein Twitter-User machte darauf aufmerksam, dass auch Asexuelle Teil der LGBTIQ-Community seien und Spongebob somit tatsächlich einfach asexuell sein könnte und nicht zwangsläufig schwul.

Die Sichtbarkeit von queeren Personen in Film und Serie ist immer wieder ein Thema. Während Streaminplattformen wie Netflix schon länger immer wie inklusiver wurden, sind Kindersender und Medienhäuser wie Disney und Pixar eher zurückhaltend. In den letzten Monaten hat sich allerdings einiges getan. Nach dem ersten offen lesbischen Charakter Officer Specter, lieferte Disney mit schwulen Vätern in «DuckTales» nach (MANNSCHAFT berichtete).

Mit dem Kurzfilm «Out» mit schwuler Hauptfigur hat sich auch Pixar endlich für mehr Sichtbarkeit engagiert. Während sich weniger offene Nutzer*innen von Netflix eher über eine angebliche Überrepräsentation beklagen (MANNSCHAFT berichtete), sehen sich Unterhaltungshäuser für Kinder oftmals mit dem Vorwurf der «Gay-Propaganda» konfrontiert.

Vor zwei Jahren hatten sogar Ernie und Bert ihr Coming-out, doch nach zwei Tagen ruderte der «Sesamstrasse»-Autor Mark Saltzman zurück: Er sei missverstanden worden (MANNSCHAFT berichtete).

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