Hunderte Menschen demonstrieren in Melbourne für trans Rechte
Anlass war eine transphobe Kundgebung vor dem Parlament
In Melbourne demonstrierten am Samstag Hunderte gegen Transphobie und reagierten damit auf eine rechte Kundgebung.
Ungefähr 30 Personen der neo-nationalsozialistischen Bewegung sollen nach Angaben der AAP am Samstagnachmittag die Spring Street in der Nähe des viktorianischen Parlaments entlangmarschiert sein. Sie hielten Schilder mit beleidigenden Namen für trans Personen hoch und zeigten Hitlergrüsse. Uniformiert als schwarzer Block aufgetreten, hielten sie ausserdem ein Transparent hoch, auf dem trans Menschen als «Freaks» bezeichnet wurden, die «zerstört» werden müssten.
Die Gruppe stieß mit Hunderten Menschen zusammen, die für trans Rechte demonstrierten. «Frauen werden nicht durch ihren Körper definiert» war eine Botschaft die dort vermittelt wurde, gleichzeitig wurde sich aber auch für das Abtreibungsrecht und freie Verhütung eingesetzt.
Die Polizei versuchte mit Unterstützung einer Pferdestaffel, die beiden Gruppen voneinander getrennt zu halten und griff unter anderem mit Pfefferspray ein. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen.
Der Zusammenstoss zwischen Demonstranten ereignete sich als Reaktion auf die Veranstaltung «Let Women Speak», die am Samstag in der Stadt stattfand. Das Event wurde von der umstrittenen britischen Anti-Trans-Rechtsfigur Kellie-Jay Keen moderiert, die derzeit durch Australien tourt.
Der Bundesabgeordnete der Labour-Partei, Josh Burns, forderte im Zuge der Vorkommnisse «strengere Gesetze» gegen die Neonazis, wie der Guardian berichtete. »Die hässliche Allianz zwischen Anti-Trans-Schlägern und Neonazis, die heute in der Stadt zur Schau gestellt wird, war äusserst verstörend. Beide Gruppen versuchen, Minderheiten in ihrer dunklen Ideologie zu schikanieren und zu beschuldigen. Minderheiten zum Sündenbock zu machen ist ihr Geschäftsmodell und hat in Australien keinen Platz.»
Zuvor war es bei Veranstaltungen von Keens in Sydney und Adelaide in dieser Woche zu Zusammenstössen zwischen Anti- und Pro-Trans-Aktivisten gekommen. Am Dienstag will Keen weiter nach Hobart und am Donnerstag nach Canberra reisen, bevor es nach Neuseeland geht.
Im Januar hatte Stephen Bates, Abgeordnete der Grünen, bereits an den australischen Einwanderungsminister geschrieben und gefordert, Keens das Visum zu entziehen. «Hassreden haben in diesem Land keinen Platz», sagte er.
Vom 17. Februar bis 5. März fand in Sydney die Worldpride statt – zum ersten Mal in der südlichen Hemisphäre (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
Thüringen
CSD in Erfurt: «Ausgrenzung von Queers darf nie hingenommen werden»
Bunte Trucks, laute Botschaften und viel Lebensfreude: Tausende Menschen zogen in Erfurt für mehr Sichtbarkeit und Respekt auf die Strasse.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Niedersachsen
Aus Solidarität: Ein Dorf zeigt Flagge
Viermal wurde einer Familie aus Niedersachsen die Regenbogenfahne vom Mast gerissen. Mitbürger*innen wollen die Betroffenen nicht alleine lassen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
News
Tödlicher Streit mit Messerstichen – nach Crack-Konsum?
Es geht um eine Auseinandersetzung im Frankfurter Bahnhofsviertel und die Frage, ob es Notwehr war.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN
Polizei
Gesundheit
WHO hebt internationale Notlage wegen Mpox auf
Mpox wird vor allem bei Sex unter Männern übertragen. Zuletzt nahmen die Infektionen in Deutschland wieder etwas zu. Doch bislang herrscht unter Beobachter*innen keine Alarmstimmung.
Von Newsdesk/©DPA
Lust
Deutschland
News