«Zeit, die Krallen zu zeigen!» – Hamburg International Queer Film Festival läuft

Rückzug sei keine Alternative, so die Losung

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Auf Kampnagel in Hamburg ist das HIQFF gestartet. In schwierigen Zeiten ist so ein queeres Filmfestival herausfordernd, aber umso wichtiger.

Moderiert von Amina Balajo und Lady Sasha, stimmte die Eröffnung den gerappelt vollen Saal auf die anstehenden Festivaltage ein. Hip-Hopperin Ebow supportete das Festival als Eröffnungs-Act und brachte Kampnagel zum Qualmen.

Ein queeres Film Festival in schwieriger werdenden Zeiten. Ist das möglich und notwendig? Die Macher*innen des 36. Hamburg Queer Film Festival haben diese Frage mit einem klaren Ja beantwortet. Die aktuellen Zeiten seien herausfordernd, gerade auch für die queere Community. Doch Rückzug sei keine Alternative. «Kein Grund zu feiern, aber definitiv einer, um die Krallen auszufahren und sich solidarisch zu zeigen», so die Veranstalter*innen auf ihrer Homepage. In Zeiten wie diesen brauche es vor allem Entschlossenheit, Bereitschaft zum Widerstand, zu Wachsamkeit und Beharrlichkeit.

Dementsprechend präsentiert sich auch das Programm des 36. HIQFF. Bereits der Eröffnungsfilm, «The Crowd» des iranischen Regisseurs Sahand Kabiri, greift diese Grundhaltung auf. Der Film gibt einen seltenen Einblick in das Leben der Gen Z in Teheran und feiert deren Widerstand und Selbstermächtigung, gegen das patriarchale System ihrer Heimat.

«The Crowd» erlebte anlässlich der Eröffnung seine Deutschlandpremiere, nachdem er unter anderem bereits auf mehreren internationalen Festivals lief, darunter dem International Film Festival Rotterdam. Beim Seattle International Film Festival gewann «The Crowd» den Grossen Jurypreis im Wettbewerb für neue Regisseure.

Noch bis einschliesslich Sonntag können Filmfans in Hamburg in das umfangreiche Festivalprogramm aus Filmen, Talks, Kooperations Programmen und natürlich auch das begleitende Partyprogramm auf den Dancefloors und in den Bars Hamburgs eintauchen.

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