Für Vielfalt! Düsseldorf enthüllt Mahnmal für verfolgte LGBTIQ
Für die Umsetzung des Entwurfs von Claus Richter waren 200.000 Euro vorgesehen
In Düsseldorf wurde am Freitag der «Ort für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt» enthüllt.
Die Stadt setze damit ein weiteres starkes Zeichen für Vielfalt und Respekt und gegen Hass und Ausgrenzung, heisst es auf Facebook: «Auf der Wiese zwischen KIT und dem Apollo Varieté an der Rheinuferpromenade wurde nun ein Ort für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt realisiert.»
Das Werk des Kölner Künstlers Claus Richter wurde gemeinsam mit Oberbürgermeister Stephan Keller enthüllt. Die Eröffnung zwischen Johannes-Rau-Platz und Rheinufer fand im kleinen Rahmen statt.
Vier Bronzefiguren stehen auf einem Sockel und recken ihre Fäuste heldenhaft in den Himmel (MANNSCHAFT berichtete). Richter spricht selbst von «einem seltsam klassischen Denkmal».
Es ist all jenen Mitgliedern der LGBTIQ-Community gewidmet, die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung in Düsseldorf geworden sind. Und all denen, die in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt einstehen, erklärte der Aktivist Christian Naumann via Facebook, der für das Denkmal gekämpft hatte.
«Das Denkmal ist nicht der historisierende und feierliche Abschluss der LGBTIQ Bewegung in Düsseldorf – das Denkmal ist der Anfang von einer neuen selbstbewussten Community, die jetzt erst recht in einer weiterhin von Heteronormativität und zunehmend von nationalem Egoismus geprägten Staatenbürokratie weltweit für die Rangerhöhung des Individuums über den Staatsbürger – und damit für uns alle – streitet», erklärte er ausserdem.
Im Auftrag des Kulturausschusses war ein zweistufiger Wettbewerb mit geladenen Kunstschaffenden ausgelobt worden. In vielen Städten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz gibt es derzeit Pläne für ähnliche Gedenkorte (MANNSCHAFT+). Einige sind schon sehr konkret, in Wien gab es einen Rückschlag (MANNSCHAFT berichtete).
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