LGBTIQ gedenken, 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges: Derzeit entstehen gleich mehrere Denkmäler, die an die Verfolgung durch die Nazis erinnern – in Düsseldorf, Darmstadt und Wien. Welche Ansätze verfolgen die Künstler mit ihren recht unterschiedlichen Werken und wie bereiten sie sich auf etwaige Beschädigungen vor?
Seit 1994 steht das erste Mahnmal in Deutschland, das der Verfolgung von Homosexuellen im Nationalsozialismus gewidmet ist. Es ist das Jahr, als endlich der «Schwulen-Paragraf» 175 aus dem deutschen Strafrecht getilgt wurde. Der Frankfurter Engel von Rosemarie Trockel ist eine androgyne Figur, teilweise entstellt – Trockel schlug ihr nach der Fertigstellung den Kopf ab und setzte ihn etwas verschoben wieder auf, sodass eine Art Narbe sichtbar blieb; auch der Flügel ist beschädigt. Die Skulptur der aus dem Ruhrgebiet stammenden Künstlerin ist ein Mahnmal für die im Dritten Reich verfolgten und ermordeten Homosexuellen.