Fesselndes Buch über Flucht deutscher Literaturstars vor der Gestapo
«Marseille 1940. Die grosse Flucht der Literatur» von Uwe Wittstock
Inmitten des Zweiten Weltkriegs fliehen deutsche Künstler*innen in Frankreich vor den Nazis. Uwe Wittstocks «Marseille 1940» enthüllt ihre verzweifelten Bemühungen um Rettung, angeführt von Varian Fry, den wir bereits aus einer Netflix-Serie kennen.
Im Juni 1940 ist die Wehrmacht in Frankreich einmarschiert. Viele Intellektuelle, die vor den Nazis nach Frankreich ins Exil geflüchtet waren, sind nun in allerhöchster Not.
Uwe Wittstock schildert in seinem grandiosen Buch «Marseille 1940. Die grosse Flucht der Literatur» (C.H. Beck), welche Dramen deutsche Literat*innen und Künstler*innen in jenen Monaten in Internierungslagern, heimlichen Verstecken und auf Frankreichs Strassen auf der Flucht vor ihren Häschern durchlebten.
Ob Lion Feuchtwanger, Heinrich und der schwule Golo Mann, Franz Werfel, Alma Mahler, Walter Mehring oder Hannah Arendt, sie alle hoffen auf ein rettendes Visum in die USA. Ein junger amerikanischer Journalist, Varian Fry, hilft den Literaten mit einem beispiellosen Rettungsnetzwerk. Dies wurde kürzlich bereits in der Netflix-Serie «Transatlantic» erzählt, die auf Julie Orringers Roman «The Flight Portfolio» beruht und Fry als schwulen Helden zeigt (MANNSCHAF berichtete)
Die Hafenstadt Marseille wird zum Dreh- und Angelpunkt dieser heiklen Mission. Ungeheuer fesselnd erzählt Wittstock vom Schicksal aussergewöhnlich mutiger und verzweifelter Menschen in Lebensgefahr und vergisst dabei auch die kleinen absurden Momente nicht.
So flüchtete Alma Mahler mit 12 Koffern, verlor sie prompt in Bordeaux und konnte sie am Ende durch einen kaum glaublichen Glücksfall wiedererlangen. Der Nachwelt rettete sie so wertvolle Partituren von Gustav Mahler und Anton Bruckner.
Mit «In Search of the Antidote» veröffentlicht Fletcher morgen ihr wohl persönlichstes Album. Im Videocall mit MANNSCHAFT+ spricht sie über Liebeskummer, Identität und das Herausfordernde ihres Egos.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Erster Tag im Amt: Diese LGBTIQ-Rechte machte Trump rückgängig
Bereits an seinem ersten Tag verabschiedete Präsident Trump eine Reihe sogenannter Executive Orders. Er erklärte trans und nicht-binäre Personen für inexistent und widerrief diverse Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Menschen.
Von Greg Zwygart
News
Musik
ESC 2025: Michelle Hunziker, Hazel Brugger, Sandra Studer moderieren
Drei Moderatorinnen führen durch den ESC 2025. Sven Spiney und Mélanie Freymond sind die Hosts des Public Viewings im St-Jakob-Park.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Kultur
Eurovision Song Contest
Buch
Die Redaktion liest: unsere aktuellen Buchtipps
Egal ob tiefgründige Geschichten, literarische Überraschungen oder intensive Erzählungen – der Winter lädt dazu ein, sich mit einem guten Buch und einer warmen Decke zurückzuziehen.
Von Newsdesk Staff
Kultur
Düsseldorf
Theaterworkshop: Queere Spurensuche nach 1945
Teil 2 der Rosa-Winkel-Trilogie: Anmeldungen sind noch möglich
Von Marvin Wittiber
Bühne
Geschichte
Kultur