«Emilia Perez» erhält Golden Globe als Bester Film
... und noch drei weitere Preise
Die Golden Globes haben wie selten zuvor die Bandbreite menschlicher Biografien gewürdigt. Zu den grossen Siegern zählen Filme über Auswanderer, trans Personen und eine TV-Produktion über die japanische Samurai-Kultur.
Auch das internationale Kino stand im Rampenlicht.
Mit vier Preisen, darunter Bester Film (Komödie oder Musical), Bester Spielfilm (nicht englischsprachig), Beste Nebendarstellerin (Zoe Saldaña ) und Bester Song, hat «Emilia Perez» des französischen Regisseurs Jacques Audiard gleich vier Preise gewonnen. Damit gehört sein in Mexiko angesiedeltes Gangster-Trans-Musical mit umwerfenden Choreografien und Liedern über die Transition (MANNSCHAFT berichtete) zu den grossen Gewinnern des Abends.
«Ich habe gewonnen. Ich bin, wer ich bin – nicht wen ihr wollt.»
Karla Sofía Gascón
Bewegende Worte fand die spanische trans Schauspielerin Karla Sofía Gascón, die in «Emilia Perez» die Hauptrolle spielt. «Das Licht siegt immer über die Dunkelheit», setzte sie in der letzten Dankesrede des Abends an. «Ihr könnt uns ins Gefängnis stecken. Ihr könnt uns zusammenschlagen, aber ihr könnt uns nie unsere Seelen wegnehmen, unsere Widerstandskraft, unsere Identität», sagte sie weiter. «Ich habe gewonnen. Ich bin, wer ich bin, nicht wen ihr wollt.»
In der Königskategorie bestes Drama hat «The Brutalist» von US-Regisseur Brady Corbet gewonnen. Das dreieinhalbstündige fiktionale Historienepos setzte sich gegen «A Complete Unknown», «Dune: Part Two», «Nickel Boys», «Konklave» von Edward Berger und «September 5» des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum durch.
«The Brutalist» ist die Geschichte eines jüdischen Architekten aus Ungarn, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. Hauptdarsteller Adrien Brody setzt sich über 20 Jahre nach seinem Oscar-Gewinn für «Der Pianist» in «The Brutalist» wieder mit den Folgen des Holocaust auseinander. So berührend, dass Brody auch den Golden Globe als bester Drama-Darsteller holte. Zudem gewann Corbet die Regie-Trophäe. Sieben Jahre habe er für den Film gebraucht und sich über viele Widerstände hinwegsetzen müssen, sagte der Regisseur.
Der Vatikan-Thriller «Konklave» von Edward Berger hatte sechs Gewinnchancen, darunter als Top-Drama und für Regie, doch am Ende gab es nur einen «Trostpreis» für das Drehbuch des britischen Autors Peter Straughan. Der in Wolfsburg geborene Filmemacher und Oscar-Preisträger Berger («Im Westen nichts Neues») hatte aus dem Stoff einen packenden Film über Intrigen und Machtkämpfe bei der Kür eines neuen Papstes inszeniert.
Die Literaturverfilmung «Shogun» wurde von der Auslandspresse zur besten Dramaserie des Jahres erklärt. Hiroyuki Sanada und Anna Sawai gewannen auch den Golden Globe als beste Drama-Hauptdarsteller.
Zu den weiteren Preisträger*innen gehört auch Jessica Gunning. Die queere Schauspielerin gewann bei den Miniserien für den Stalker-Thriller «Baby Reindeer» als Beste TV-Nebendarstellerin (MANNSCHAFT berichtete).
Demi Moore, die in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin in einem Film (Komödie oder Musical) für ihre Leistung in Coralie Fargeats «The Substance» gewann - ihr erster Preis, wie sie betonte: "Das ist das erste Mal, dass ich als Schauspielerin etwas gewinne!"
«Hacks» über eine alternde Stand-up-Komikerin in Las Vegas gewann den Golden Globe als beste Comedy- oder Musicalserie. Es war nach 2022 die zweite solche Auszeichnung für die Serie. Jean Smart siegte wie schon 2022 als beste Hauptdarstellerin einer Comedy. Die Serie wurde schon mehrfach ausgezeichnet (MANNSCHAFT berichtete).
US-Komikerin Nikki Glaser hat zu ihrer Premiere als Moderatorin der Golden Globes mit der anwesenden Hollywood-Elite abgerechnet. «‹Challengers›? Sexuell aufgeladener als Diddys Kreditkarte», sagte die Entertainerin mit Bezug auf die Missbrauchsvorwürfe gegen den US-Rapper Sean «Diddy» Combs (MANNSCHAFT berichtete).
«‹Wicked›, ‹Queer›, ‹Nightbitch›, das sind nicht nur Worte, die Ben Affleck nach dem Sex sagt, das sind einige der unglaublichen Filme, die heute nominiert sind», scherzte die 40-Jährige über den Schauspieler und seinen Ruf als glücklos in Beziehungen.
Über den Wahlsieg des designierten US-Präsidenten Donald Trump sagte Glaser: «Ich bin nicht hier, um mich über euch lustig zu machen und wie könnte ich auch? Ihr seid alle so berühmt, so talentiert, so mächtig. Ihr könntet wirklich alles tun – ausser dem Land zu sagen, wen sie wählen sollen.»
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