Demo und zweites Kiss-in für den Schutz vor Hass

Mehrere Organisationen sind in verschiedenen Schweizer Städten aktiv

Das Kiss-in vom 11. Januar 2020 in Zürich. (Bild: David Rosenthal)
Das Kiss-in vom 11. Januar 2020 in Zürich. (Bild: David Rosenthal)

Die Kampagne für den Schutz vor Hass für Schwule, Lesben und Bisexuelle geht in die heisse Phase. Neben einer Demo und einem weiteren Kiss-in am 18. Januar sind mehrere Flyeraktionen geplant.

Am 9. Februar entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung, die Schwule, Lesben und Bisexuelle vor Hass, Hetze und Diskriminierung schützt. Nach den Kiss-ins in Zürich und Lausanne am 11. Januar (MANNSCHAFT berichtete) sind in zahlreichen Städten nun weitere Aktionen geplant.

Ein weiteres Kiss-in gibt’s am 18. Januar um 11 Uhr auf dem Theaterplatz in Luzern. «Wir küssen uns aus Protest, Liebe und für das Ja am 9. Februar», schreiben die Veranstalter*innen auf Facebook. Sie rufen die Teilnehmenden auf, Schilder, Transparente, Fahnen und Seifenblasen mitzubringen.

Am selben Tag demonstriert die Community in Zürich für eine Annahme der Volksabstimmung. Die Kundgebung beginnt um 12:30 Uhr am Helvetiaplatz und endet am Grossmünster, an dessen Fassade eine übergrosse Regenbogenfahne aufgehängt wird.

Das bringt die erste MANNSCHAFT des Jahres 2020

Ebenfalls in Zürich startet um 14:00 Uhr die «Rainbow-Ride: We ride together against hate!», eine bunte Fahrradfahrt durch die Stadt. Die Veranstalter*innen bitten die Teilnehmenden, eine Regenbogenfahne an ihr Rad zu binden: «Es handelt sich bei dieser Veranstaltung nicht um eine Demonstration, sondern um das Geniessen der Gemeinschaft kombiniert mit der Freude am Radeln. Zusammen pedalieren wir als riesiger bunter Regenbogen durch Zürich.»

In Stans, Thun und Winterthur führt die Beratungsplattform Du-bist-du Strassenaktionen durch mit einem homosexuellen Paar, das unter einem pinken Regenschirm steht und Zärtlichkeiten austauscht. In den Städten Bern, Luzern und Winterthur verteilen lokale LGBTIQ-Vereine Flyer an Passant*innen.

Am 15. Januar veranstaltet der Junge Rat – das Basler Jugendparlament – um 18:30 das Podium «Wieso Ja? Wieso Nein?». Es diskutieren die Politiker*innen Katja Christ (GLP), Tonja Zürcher (BastA!) sowie David Trachsel und Pascal Messerli (beide SVP).

Eine Übersicht aller Events bietet die Website von «Ja zum Schutz».

Der Schutz vor Hass für Schwule, Lesben und Bisexuelle wird mit Ausnahme von SVP von allen Bundesratsparteien befürwortet, zudem auch von den Grünen, der BDP und der GLP (MANNSCHAFT berichtete).

Diese Woche veröffentlichte die NZZ eine repräsentative Befragung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft ZHAW: Jede zehnte erwachsene Person in der Schweiz bezeichnet Homosexualität als unmoralisch, über ein Fünftel (22,7%) sind gegen eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare (MANNSCHAFT berichtete).

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