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Zürich küsst für den Schutz vor Hass

Auf der Rathausbrücke fand ein Kiss-in statt

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Zwei Männer küssen sich während dem Kiss-in für den Schutz vor Hass am 11. Januar 2020 in Zürich. (Bild: David Rosenthal)

Am Kiss-in in Zürich setzten mehrere hundert Personen ein Zeichen für den Schutz vor Hass. Es wurde geküsst, umarmt und gelacht.

Am 11. Januar versammelten sich mehrere hundert Personen auf der Rathausbrücke, um im Rahmen eines friedlichen Kiss-ins für den Schutz vor Hass zu demonstrieren. Am 9. Februar stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ab.

Die LGBTIQ-Community reiste aus der ganzen Deutschschweiz an und machte sich vom Zürcher Hauptbahnhof mit farbigen Regenbogenfahnen auf den Weg zur Rathausbrücke. Dort hielten Florian Vock, Vorstandsmitglied von Pink Cross, und Anna Rosenwasser, Co-Geschäftsleiter der Lesbenorganisation Schweiz LOS, eine kurze Ansprache.

Unter anderem sprach Vock über das schwule Paar, das in der Silvesternacht in der Zürcher Innenstadt verprügelt worden war (MANNSCHAFT berichtete). «Momentan hören wir vermehrt von Angriffen. Diese Gewalt macht uns wütend. Aber noch wütender macht uns, wenn Politik und Gesellschaft wegschauen», sagte er und erinnerte die Menge daran, an der Abstimmung vom 9. Februar teilzunehmen. «Mit dem Kiss-in setzen wir diesem Hass die Liebe entgegen.»


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Vor dem Kiss-in hielten Anna Rosenwasser und Florian Vock eine kurze Ansprche. (Bild: David Rosenthal)

Rosenwasser forderte die Menge zudem auf, sich auch im privaten Umfeld, bei Freund*innen und Familie, für ein Ja zu werben. Sie erklärte die aktuelle Gesetzgebung und wie der Schutz vor Hass nach einer Annahme am 9. Februar aussehen würde. Vock machte klar, dass das Verbot der Diskriminierung lediglich Schwule, Lesben und Bisexuelle schütze. «Danach müssen wir für trans Menschen weitrkämpfen!», sagte er.

Mit einem Kuss eröffneten Vock und Rosenwasser das Kiss-In und aus den Lautsprechern dröhnte Diana Ross’ LGBTIQ-Hymne «I’m Coming Out». Vereinzelte Paare in der Menge – heterosexuelle und gleichgeschlechtliche – küssten sich, andere hielten sich in den Armen. Das ganze Kiss-in dauerte rund eine halbe Stunde und fand zur gleichen Zeit statt wie das Kiss-in in Lausanne der LGBTIQ-Community der Romandie. In einer Medienmitteilung sprechen die Veranstalter*innen des Ja-Komitees von über 800 Teilnehmenden in Zürich und von zirka 200 Teilnehmenden in Lausanne.

Rund 100 Vereine und Organisationen haben bereits die Ja-Parole ergriffen und unterstützen das Komitee «Ja zum Schutz». Die Kampagne verschickt kostenlose Regenbogenfahnen und organisiert am 18. Januar in Zürich eine friedliche Kundgebung für den Schutz vor Hass und gegen Homophobie.


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