Pechstein: CDU soll sich auf «traditionelle Familie» konzentrieren
Die Wintersportlerin äusserte sich in Uniform zu verschiedenen Themen
Claudia Pechstein sorgt mit einem Auftritt bei einer CDU-Veranstaltung in Uniform für Entrüstung. Kritiker*innen verweisen auf die Neutralitätspflicht. Die Wintersportlerin selbst sieht keine Verfehlung.
Nach dem Wochenende geht es vor allem um ihre Kleidung. Pechstein hatte sich laut Taz aber auch zum Thema Familie geäussert: Kinder bevorzugten die traditionelle Familie und wollten «Mama und Papa» sagen. Ihre Forderung: Die CDU müsse sich auf «die traditionelle Familie» konzentrieren.
Olympionikin und Bundespolizei-Beamtin Claudia Pechstein hat inzwischen die geäusserte Kritik an ihrem Auftritt bei einer CDU-Veranstaltung in Polizeiuniform zurückgewiesen. Die Eisschnellläuferin sagte der Bild-Zeitung (Montag), sie sei kein CDU-Mitglied, sondern bei der CDU zu Gast gewesen – «und zwar als Sportlerin, Beamtin und Bundespolizistin». Gemäss Polizeidienstvorschrift sei das Tragen der Uniform ausserhalb des Dienstes erlaubt und nur bei Krankheit oder der Ausübung eines öffentlichen Ehrenamtes verboten, sagte sie weiter. «Ein ausdrückliches Verbot des Uniformtragens auf Parteiveranstaltungen besteht nicht», so Pechstein.
Die Wintersportlerin ist Bundespolizei-Beamtin. Sie trat am Samstag auf einem CDU-Konvent in Berlin in Uniform auf und sorgte damit am Wochenende für Diskussionen. Beamt*innen unterliegen nach dem Beamtenrecht der Neutralitätspflicht. Die Bundespolizei leitete in der Folge eine dienstrechtliche Prüfung ein.
Pechstein sagte der Bild weiter, es sei ihr eine Ehre, die Uniform zu tragen und sie würde dies auch wieder tun. Ihren eigenen Angaben zufolge hatte Pechstein laut Bild im Vorfeld des Auftritts sowohl einen Gewerkschaftsvertreter der Bundespolizei als auch einen Vorgesetzten angefragt. Der Auftritt in Uniform sei ihr freigestellt worden, so Pechstein.
Davor hatte bereits CDU-Chef Friedrich Merz die Kritik zurückgewiesen. Er sprach am Sonntagabend von einem «brillanten» Auftritt Pechsteins. Sie habe aus ihrer Erfahrung gesagt, wie wichtig Vereine und Breitensport seien. Diese Aussage interessiere ihn wirklich und nicht das Äussere.
In ihrer Rede hatte Pechstein unter anderem für eine Stärkung des Vereins- und Schulsports geworben. Sie mahnte auch Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber an. Das sorge für mehr Sicherheit im Alltag. Öffentliche Verkehrsmittel «ohne ängstliche Blicke» nutzen zu können, gehöre zu Problemen, die besonders Ältere und Frauen belasteten. Verbesserungen dort sollten wichtiger sein, «als darüber nachzudenken, ob wir ein Gendersternchen setzen oder ob ein Konzert noch deutscher Liederabend heissen darf oder ob es noch erlaubt ist, ein Zigeunerschnitzel zu bestellen», sagte Pechstein.
Pechstein gewann bei Olympischen Winterspielen unter anderem fünfmal die Goldmedaille. Die Sportlerin war 2021 für die CDU in Berlin bei der Bundestagswahl angetreten, jedoch nicht ins Parlament eingezogen.
«Solange es nicht Kinder betrifft» – Friedrich Merz tut sich sehr schwer mit LGBTIQ-Themen (MANNSCHAFT berichtete).
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