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Stuttgarter CDU ärgert sich über Tampon-Spender im Herrenklo

«Wir machen uns zum Gespött», findet CDU-Fraktionschef Kotz

Tampon
Foto: Josefin/Unsplash

Ein Tampon-Spender auf einem Herren-Klo im Stuttgarter Rathaus erregt die Gemüter.

Die Initiative geht auf die Grünen-Fraktion im Gemeinderat zurück – Ziel ist die Gleichberechtigung von Transmenschen. Dass so ein kleiner Apparat nicht nur auf der Damentoilette hängt, kann die CDU absolut nicht nachvollziehen. «Wir machen uns bundesweit zum Gespött», zitiert die Bild-Zeitung, die zunächst darüber berichtet hatte, etwa CDU-Fraktionschef Alexander Kotz aus dem Gemeinderat.

 

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Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) ärgert sich über die Debatte noch mehr als über den kleinen Kasten, der nun zwischen Kabinen und Pissoirs an der Wand hängt. Er sei von vornherein gegen Tamponspender im Rathaus gewesen, weil es aus seiner Sicht nicht Aufgabe der Stadtverwaltung sei, den Bürgern mit Steuergeldern kostenlos Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen, sagte seine Sprecherin. Im Bereich Chancengerechtigkeit gebe es wichtige Themen zu bearbeiten, aber über diese Debatte werde die ganze Arbeit ins Lächerliche gezogen. Ihrer Auskunft nach sei der Spender auf der Damentoilette derzeit gefüllt, der auf der Herrentoilette aber leer.

«Ich habe mich in den Haushaltsberatungen klar gegen solche Angebote im Stuttgarter Rathaus ausgesprochen. Leider wurde ich überstimmt», kommentierte Nopper auf Instagram. Er sagt aber auch: «Die aktuelle Debatte in den Medien zeigt, wie weit sich Teile der Kommunalpolitik von den wirklichen Sorgen und Nöten der grossen Mehrheit der Menschen entfernt haben.»


Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Rathaus findet es dagegen «vollkommen richtig», dass die Tampon-Automaten jetzt auch in den Männertoiletten hängen, sagte Fraktionschefin Jasmin Meergans gegenüber dem SWR. Der Tampon-Automat ist ein Pilotprojekt der Abteilung für Chancengleichheit im Stuttgarter Rathaus.


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Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet kostenlose Menstruationsprodukte in öffentlichen Gebäuden. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 66 Prozent der Befragten dafür aus, einen unentgeltlichen Zugang zu Artikeln wie Tampons oder Binden zu ermöglichen. 18 Prozent lehnen dies ab, 16 Prozent der Befragten machten keine Angabe.


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