Ein wunderschöner Liebesroman, der nicht enden soll
So geht «Call Me by Your Name» im Buch weiter
Seit dem Kino-Erfolg «Call Me by Your Name» gab es immer wieder Gerüchte, dass eine Fortsetzung in Arbeit sein könnte. Im April hatte Regisseur Luca Guadagnino in einem Interview bestätigt, dass die männlichen Hauptdarsteller offiziell zugesagt haben (MANNSCHAFT berichtete). Hier stellen wir die Fortsetzung in Buchform vor.
Der erste Satz Warum so mürrisch?
Das Genre Die Geschichte des Kultromans (und -films) «Call Me by Your Name» geht weiter.
Die Handlung «Call Me by Your Name» spielte ja in den Ferien und im Urlaubsort von Elios Familie, gefühlt ein Paradies. Diese nun vorliegende Fortsetzung trägt sich etwa 15 Jahre später zu – und das Paradies ist Geschichte. Die Leser*innen seien gewarnt! Elio taucht erst auf Seite 130 auf. Es werden in diesem Roman vier verschiedene, aber miteinander verknüpfte Geschichten der uns bekannten Protagonisten erzählt. In der ersten befindet sich Elios Vater im Zug auf der Reise zu ihm, als er eine junge Frau kennenlernt und etwas Besonderes beginnt. In der zweiten Geschichte gibt es ein Wiedersehen mit Elio, der inzwischen Pianist ist und in Paris lebt. Er lernt den wesentlich älteren Michel kennen.
Allen Beteiligten ist schon einmal vor vielen Jahren etwas besonderes passiert. Diese Lieben sind zu Ende gegangen. Das Leben nimmt routiniert seinen Lauf. Karrieren begannen oder gingen weiter. Aber emotional hängen alle in der Vergangenheit fest und haben keine grossen Erwartungen an die Zukunft. Aber es gibt diese positiven Blitzeinschläge, die einen aus dem alten Leben in ein Neues ziehen.
Das Urteil Der Roman spielt im Intellektuellenmillieu, daher wird philosophiert, Klavier gespielt, nach dem Sex Goethe zitiert, und es ist eine Freude das zu lesen. Romantisch, aber nicht schmachtend. Ein wunderschöner Liebesroman, der nicht enden soll.
André Aciman: «Find me / Finde mich» (dtv, gebunden, 294 Seiten, 22,00 €)
Roland Müller-Flashar aus der Berliner Buchhandlung Prinz Eisenherz hat «Find me / Finde mich» für uns gelesen. Hier kann man den Roman bestellen.
Im Jahr 2018 sollte «Call Me by Your Name» auf dem Filmfestival in Peking laufen, wurde dann aber nicht gezeigt und aus dem Programm genommen (MANNSCHAFT berichtete). Homosexualität ist zwar seit 1997 in China nicht mehr illegal, doch LGBTIQ-Aktivisten beklagen konservative Tendenzen in der Gesellschaft.
Das könnte dich auch interessieren
Kultur
Osnabrück: Theaterstück über Missbrauch in der Kirche abgesagt
Im Stück kamen Missbrauchsopfer zu Wort. War das zu viel Realität für die Intendanz?
Von Newsdesk Staff
Bühne
Deutschland
Film
«Norwegian Dream» im Fernsehen: Schwule Liebe am Fjord
«Norwegian Dream» ist das Spielfilmdebüt von Leiv Igor Devold, der in Warschau geboren wurde und in Oslo aufwuchs. Er entfaltet die schwule Liebesgeschichte der beiden jungen Männer, die mit Homophobie konfrontiert sind. Die herbstlich-kühle Kulisse unterstreicht die nicht weniger kühle Atmosphäre in der Fischfabrik.
Von Patrick Heidmann
Kultur
Schwul
Community
Harry-Potter-Star Miriam Margolyes kritisiert Rowlings Transphobie
Miriam Margolyes ist seit Jahrzehnten im Filmgeschäft aktiv und hat sich bereits im Jahr 1966 als lesbisch geoutet. Als Schauspielerin der Harry-Potter-Filme ist sie nun auch auf Abstand zu Rowling gegangen.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
TIN
Lesbisch
People
Film
People
Jay Khan erlebte nach Dschungelcamp jahrelang «Hölle auf Erden»
Ex-Boyband-Mitglied Jay Khan hat eine viel beachtete Autobiografie geschrieben. Darin rechnet er zum Teil auch mit dem Showbusiness ab.
Von Newsdesk/©DPA
Buch
TV
Musik