Britischer Politiker nach Hochzeit mit «jüngerem Freund» beleidigt
Luke Pollard hat seinem aus Hongkong stammenden Partner das Ja-Wort gegeben
Der 44-jährige britische Politiker Luke Pollard wurde schon öfter angegangen, weil sein Lebenspartner angeblich «zu jung» sei (MANNSCHAFT berichtete über das Thema). Diese Attacken nahmen nach der Hochzeit des Paares letzten Monat wieder zu.
Pollard ist Mitglied der Labour-Regierung, war lange Parlamentsmitglied für die Region Plymouth Sutton sowie Devonport (an der Südküste Grossbritanniens) und arbeitet seit dem Wahlsieg seiner Partei im Verteidigungsministerium als Staatssekretär.
Er hatte sich schon vor Jahren geoutet und musste 2019 erleben, wie sein Büro mit homophoben Graffiti-Sprüchen beschmiert worden war. Eine weitere Welle der Homophobie überrollte ihn, als er 2021 einen Valentinstag-Gruss postete an seinen Partner Syndey Robertson, ein Tänzer aus dem Bereich Contempary Dance. «Viele reagierten darauf, dass er mit einem scheinbar deutlich jüngeren Mann liiert war», schreibt das Nachrichtenportal Queerty rückblickend.
Damals sagte Pollard zur BBC: «Sydney ist ein paar Jahre jünger als ich, und weil er chinesischer Abstammung ist, sieht er nochmal einige Jahre jünger aus als er eigentlich ist.» Er ergänzte: «Wir haben eine wunderbare Beziehung. Wir sind schon seit vielen Jahren zusammen – er ist wirklich mein Fels in der Brandung.»
Vor einigen Wochen hat das Paar nun geheiratet. Woraufhin Pollard Anfang September einige Bilder von der Hochzeit in Cornwall auf Social Media teilte. Dazu schrieb er: «Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn jetzt meinen Ehemann nennen darf. Als ich aufwuchs, war es noch rechtswidrig, dass zwei Männer heiraten. Wir haben einen weiten Weg hinter uns. Liebe gewinnt.»
«Das nächste Kapitel unseres Zusammenlebens» Laut Bericht der Zeitung Plymouth Live hatten sich die beiden letztes Jahr im August verlobt, der Zeitung zufolge hat Sydney Robertson bei einem Spaziergang an der malerischen Südwestküste Englands Pollard den Heiratsantrag gemacht. «Ich bin überglücklich, dass mein wunderbarer Freund mich gefragt hat, ihn zu heiraten. Ich habe Ja gesagt. Es waren bisher sechs grossartige Jahre zusammen – und ich bin gespannt, was das nächste Kapitel unseres Zusammenlebens bringen wird», zitiert die Zeitung Pollard.
Auf den Post mit den Hochzeitsfotos reagierten viele Menschen mit «Like» – mehr als 70‘000. Aber es gab abermals eine Diskussion über den Altersunterschied, den scheinbar viele als «unpassend» oder sonst wie «anstössig» empfinden und das als Rechtfertigung nutzen, homophobe Beleidigungen zu verfassen (MANNSCHAFT berichtete über ähnliche Fälle).
Queerty zitiert jedoch einen X-User, der meint, der Altersunterschied scheine niemanden zu stören bei Donald Trump und seiner Ehefrau Melania, wieso also hier solch ein Drama daraus machen? «Wen interessiert das Alter? Und warum?»
Worauf jemand anders antwortet: «Herzlichen Glückwunsch euch beiden, was für ein schönes Paar!!!»
Bei den Olympischen Spielen waren über 100 queere Athlet*innen dabei, die für ihre Nationen und genauso Team Regenbogen antreten (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Drogen
Ein Leben nach K.O.-Tropfen: «Ich habe zwölf Stunden verloren»
In vielen europäischen Grossstädten geraten schwule Männer in die Chemsex-Szene, ein Berliner wäre beinahe bei einem Überfall gestorben. Aber er kann davon erzählen.
Von Sören Kittel
Leben
Mentale Gesundheit
Schwul
Deutschland
Wie SPD und Union um das Wort «queer» kämpften
Die Koalitionsverhandlungen sind vorbei. Aktuell stimmen die SPD-Mitglieder über den Vertrag mit der Union ab. CDU-Chef Merz will am 6. Mai vom Bundestag zum Kanzler gewählt werden. Besonders queer wird es mit ihm nicht.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
TV
«Alone Together»: SRF sucht queere Singles für Dating-Experiment
Für die zweite Staffel von «Alone Together» können sich auch queere Singles bewerben. Das Kennenlern-Experiment auf einer schwedischen Insel gehöre zu den seriösen Dating-Formaten, sagt Produzent Christian Sulser.
Von Greg Zwygart
Unterhaltung
Dating
Schweiz
Liebe
Deutschland
Erfundener Penis: Rekordentschädigung für Polizistin
Der Fall Judy S. schlug hohe Wellen und hat nun empfindliche Konsequenzen für die Springer-Presse
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Justiz
Polizei